Future of Work
Digitale Games in der Weiterbildung

Computerspiele in der Weiterbildung

Im Interview mit Çiğdem Uzunoğlu, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur

„Games haben die Entwicklung von KI-Anwendungen mitgeprägt“

Çiğdem Uzunoğlu ist seit Februar 2018 Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur. Im Interview wollten wir von der Games Expertin wissen, wie Computerspiele und Weiterbildung zueinander passen und welche Kompetenzen sich mithilfe digitaler Games am besten vermitteln lassen. Außerdem haben wir Frau Uzunoğlu gefragt, auf welche Veränderungen sich Spielefans aufgrund des massiven technologischen Fortschritts im Bereich künstliche Intelligenz künftig einstellen können.

Çiğdem Uzunoğlu
Çiğdem Uzunoğlu, Geschäftsführerin der Stiftung Digitale Spielekultur
future of work robot with gamepad

Hallo Frau Uzunoğlu. Schön, dass Sie Zeit für unser Interview zum Thema (Serious) Games gefunden haben. Auf die Antwort auf unsere erste Frage sind wir besonders gespannt. Haben Sie ein Lieblingscomputerspiel?

Çiğdem Uzunoğlu: Ein absolutes Lieblingscomputerspiel habe Ich nicht. Zurzeit spiele ich unter anderem sehr gerne das Spiel Supertype. Es ist ein simples und gleichzeitig faszinierendes Spiel. Darin können die Spieler vor allem ihre Kompetenzen im Bereich Physik und ihr Abstraktionsvermögen trainieren, indem sie kleine Rätsel lösen.

Das klingt kurzweilig und gleichzeitig anspruchsvoll. Ziel der Stiftung, die Sie leiten, ist es, wirtschaftliche, technologische, kulturelle und gesellschaftliche Potenziale eben solcher anspruchsvollen digitalen Spiele aufzuzeigen. Das klingt ziemlich umfassend und auch recht ambitioniert. Was steckt konkret hinter dieser Mission?

Çiğdem Uzunoğlu: Hinter Games stehen Inhalte, Design-Ansätze und Technologien, die wegweisend für das digitale Zeitalter sind. Für die Anwendung außerhalb der Games-Branche sind diese Komponenten von Games aber bisher kaum erschlossen. Unsere Stiftung möchte das ändern. Wir glauben an eine Gesellschaft, die mithilfe von Games die Digitalisierung gestaltet, dank Gamification neue Wege des Problemlösens beschreitet und digitale Spiele als Bereicherung ihrer kulturellen Identität begreift. In diesem Sinne sehen wir uns als Brückenbauerin zwischen Games-Branche, Gesellschaft und anderen Wirtschaftsbereichen. Wir zeigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf und schaffen neue Verbindungen zwischen Akteuren aus unterschiedlichen Feldern. Deshalb sprechen wir in Bezug auf unsere Arbeit auch von einem Crossover-Ansatz.

Was macht aus Ihrer Sicht ein wertvolles Computerspiel aus?

Çiğdem Uzunoğlu: Games sind Kulturgüter. Grundsätzlich liegt jedem Spiel ein bestimmter Wert zugrunde, denn es handelt sich ja immer um ein kulturelles Erzeugnis, das unter bestimmten Umständen von bestimmten Menschen erschaffen wird. Bei kommerziellen Produktionen geht es in erster Linie darum, dass die Spiele Spaß machen, faszinieren und fesseln ̶ genau wie bei besonders erfolgreichen Büchern oder Filmen. Natürlich gibt es Spiele, die auf relevante Themen aufmerksam machen oder es sich zum Ziel gesetzt haben, einen bestimmten Inhalt zu vermitteln. Das trifft auf die Spiele zu, die wir als Serious Games bezeichnen. Aber auch ein abstraktes Spiel ohne eindeutige Aussage kann künstlerischen Wert haben.

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"Bei kommerziellen Produktionen geht es in erster Linie darum, dass die Spiele Spaß machen, faszinieren und fesseln ̶ genau wie bei besonders erfolgreichen Büchern oder Filmen."

Gibt es Kompetenzen, von denen Sie sagen würden, dass sie sich nirgends so gut erlernen lassen wie in Games?

Çiğdem Uzunoğlu: Einerseits lehren uns Games generell den Umgang mit Frust und dem Scheitern, da in vielen Spielen langfristig nur Erfolg hat, wer in der Lage ist, aus den eigenen Fehlern zu lernen. Da den meisten Games irgendein System zugrunde liegt, eigenen sie sich auch besonders gut, um Zusammenhänge zu vermitteln: Was bewirkt mein Handeln? Oder: Welche Auswirkungen haben einzelne Änderungen auf einen größeren Prozess? Laut einer aktuellen Studie von PwC setzen Personalverantwortliche, die bereits mit Serious Games arbeiten, die Spiele vor allem beim Training von Soft und Hard Skills sowie der kognitiven Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter ein. Digitale Spiele finden heute zudem verstärkt in der Aus- und Weiterbildung Anwendung. Ihre Interaktivität hilft, komplexe Lernstoffe zu vermitteln sowie Wissen zu festigen.

Welche Einsatzmöglichkeiten und Chancen sehen Sie für Unternehmen, wenn es darum geht, Kompetenzen spielebasiert zu vermitteln?

Çiğdem Uzunoğlu: Games sind für viele Menschen heute der Türöffner zur digitalen Welt. Wenn es um digitale Themen geht, kann man Menschen mit Gamification und Serious Games genau dort abholen, wo für sie der Alltag beginnt. Laut PwC misst über die Hälfte aller Personalverantwortlichen, die bereits Serious Games einsetzen, diesen Spielen einen deutlichen Mehrwert bei. Dasselbe gilt für ihre Kollegen und Vorgesetzten: Der Spaß am Spiel helfe dabei, Arbeitsabläufe besser zu verstehen und zu bewerkstelligen. Zudem könne jeder in seinem Tempo vorgehen und müsse keine Angst vor echten Konsequenzen haben. Gleichzeitig seien die Ergebnisse gut auswertbar und vergleichbar. Das größte Potenzial für Serious Games sehen Personaler deswegen im Ausbildungsprozess.

Sind Computerspiele in der Lage, sich selbst infrage zu stellen? Anders gefragt: Können Computerspiele für eine maßvolle Nutzung digitaler Games sensibilisieren?

Çiğdem Uzunoğlu:  Spiele, die sich selbst auf inhaltlicher Ebene hinterfragen, gibt es schon länger. Der deutsche Titel „Spec Ops: The Line“ dekonstruiert beispielsweise das Bild des heroischen Soldaten und des gerechten Krieges. Im Klassiker „Metal Gear Solid 2“ wird der Protagonist am Ende hingegen mit der Tatsache konfrontiert, dass seine Realität nur eine Simulation ist und er lieber mal „die Konsole abschalten“ sollte. Unabhängig von solchen inhaltlichen Auseinandersetzungen gibt es auch konkrete Mechanismen, die darauf hinweisen, dass eventuell zu lange gespielt wird – zum Beispiel ermüdende Spielfiguren oder entsprechende Texteinblendungen.

Kommen wir nun zum Thema des diesjährigen Wissenschaftsjahres: Künstliche Intelligenz. KI hat einen starken Einfluss auf digitale Formate und Lösungen. Welche Veränderungen bringt die Technologie aus Ihrer Sicht für den Gaming Bereich mit sich und wie schätzen Sie diese ganz grundsätzlich ein?

Çiğdem Uzunoğlu: Künstliche Intelligenz hat in Games schon immer eine entscheidende Rolle gespielt, schließlich treten wir in Spielen gegen den Computer an – sofern es keine menschlichen Mitspieler gibt. Die Games-Branche hat somit die Entwicklung von KI mitgeprägt. Insbesondere bei aufwendigen Produktionen mit großen, lebendigen Spielewelten arbeiten im Hintergrund komplexe KI-Systeme, die auf unsere Interaktionen reagieren. In manchen Spielen können wir auch Beziehungen zu Figuren aufbauen, die vom Computer gesteuert werden. Je nachdem, wie wir im Spiel handeln, verändern sich diese Beziehungen. Auch hier wirken KI-Systeme im Hintergrund.

Future of Work Robot

Welche KI-basierten Serious Games kennen Sie und wo werden diese bereits erfolgreich eingesetzt?

Çiğdem Uzunoğlu: KI ist bei den meisten Games ein fester Bestandteil des Gesamtwerks genauso wie Grafik- oder Audiodesign. Das ist natürlich bei Serious Games nicht anders. Digitale Spiele reagieren durch Algorithmen auf unser Handeln beziehungsweise unsere Eingaben. Dabei handelt es sich um zumindest schwache KI-Systeme. Innovationen werden hier aktuell vor allem im Bereich großer Unterhaltungsspiele vorangetrieben. Vor einiger Zeit sorgte zum Beispiel der „Herr der Ringe“-Titel „Mittelerde: Mordors Schatten“ für viel Aufsehen. In dem Spiel lernen die KI-Gegner aus jedem Kampf und passen sich dem Verhalten der Spieler an. Sie „erinnern“ sich praktisch an vergangene Begegnungen.

Wo zeichnen sich aus Ihrer Sicht künftige Trends im Bereich KI-basierte Games ab?

Çiğdem Uzunoğlu: Es gibt besonders bei den großen internationalen Spieleproduktionen den Trend, noch realistischere Welten zu schaffen, die von nahezu lebensechten Figuren bevölkert werden. Damit eine Spielfigur möglichst echt wirkt und scheinbar intuitiv auf das Verhalten des Spielers reagiert, braucht es natürlich immer aufwendigere KI-Systeme. Letztendlich geht es also darum, mit Hilfe von KI virtuelle Menschen glaubhaft auf uns reagieren zu lassen.

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"Letztendlich geht es also darum, mit Hilfe von KI virtuelle Menschen glaubhaft auf uns reagieren zu lassen."

Gibt es aus Ihrer Sicht Grenzen beim Einsatz von KI in Computerspielen? Wo sehen Sie diese Grenzen?

Çiğdem Uzunoğlu: Wo die Grenzen verlaufen, wird in der Regel durch die aktuellen technologischen Möglichkeiten – und natürlich das Budget bestimmt. Gerade, was den zuletzt erwähnten Aspekt angeht, ist für die deutsche Games-Branche deshalb auch die Etablierung einer fortwährenden Games-Förderung auf Bundesebene so wichtig. Nur mit entsprechenden Mitteln können deutsche Entwicklerstudios sowohl im KI-Bereich als auch generell bei der Spieleproduktion mit internationalen Standorten mithalten.

Wir sind neugierig auf die anstehenden Projekte Ihrer Stiftung. Welchem fiebern Sie am meisten entgegen?

Çiğdem Uzunoğlu: Zunächst haben wir dieses Jahr mit dem von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien unterstützten Quartett der Spielekultur eine neue Veranstaltungsreihe über die kulturellen Aspekte von Games ins Leben gerufen. Daneben haben wir gemeinsam mit Bildung & Begabung das bundesweite Förderprogramm GamesTalente für Jugendliche gestartet. Im Sinne unserer Rolle als Brückenbauerin werden wir dieses Jahr außerdem auf der gamescom Vertreter*innen diverser Stiftungen sowie eine Gruppe Pädagog*innen über die Messe führen und ihnen die Besonderheiten der Branche näherbringen. Des Weiteren befinden sich bei uns aktuell gleich mehrere, zum Teil bundesweite Projekte mit renommierten Partnern wie der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in der Antragsphase. Selbstverständlich warte ich hier gespannt auf die Rückmeldungen und Reaktionen.

Vielen Dank für das spannende Interview, Frau Uzunoğlu. Wir werden die Neuigkeiten rund um Ihre geplanten Projekte gespannt mitverfolgen und wünschen Ihnen viel Erfolg bei allem, was Sie sich vorgenommen haben!

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Themen: E-Learning Trends, Corporate Social Responsibility, Press and Influencer Relations, New Work

Nina Wamsbach, Communications Manager, imc AG
Nina Wamsbach
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Verschenktes Potenzial:
Schulung externer Vertriebs-
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Verschenktes Potenzial durch fehlende Trainingskonzepte

Wieso Unternehmen es sich nicht leisten können, Vertriebs- und Handelspartner nicht zu schulen

Wer beim Thema Mitarbeiterschulungen nur an die eigene Belegschaft denkt, denkt zu kurz. Denn Vertriebs- und Handelspartner, Franchisenehmer, Vermittler, Makler oder auch Vereinsmitglieder und freiwillige Helfer tragen ebenso zum Unternehmenserfolg bei, wie auch das eigene Personal.

Dementsprechend müssen auch diese „Externen“ genau über Produkte und Dienstleistungen Bescheid wissen. Wie Online-Schulungen in so einem „Extended Enterprise-Szenario gelingen können und wie man es schafft aus einer Lernkurve eine Ertragskurve zu machen, erklären unsere Experten.

Umsatzeinbußen durch verpasste Schulung von Vertriebs- und Netzwerkpartnern

Um das Thema Partnerschulungen zu verstehen, stellen wir uns folgendes Szenario vor: Ein Hersteller von Brillen und anderen optischen Hilfsmitteln bringt eine neue, besonders dünne und verträgliche Kontaktlinse auf den Markt. Die Vorteile dieser Kontaktlinse müssen zunächst die eigenen Vertriebsmitarbeiter kennen, die die Produkte entweder direkt an Kunden oder andere Unternehmen, wie Firma B weiterkaufen.

Werden die Produkte über Handelspartner als einen weiteren Distributionsweg weiterkauft, müssen auch die bei Firma B angestellten Verkäufer die Besonderheiten der neuen Linsen kennen. Maßgeblich ist: Nur wer die Vorteile von Produkten kennt, kann sie letztlich verkaufen. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass ein Handelspartner nicht nur Produkte eines Anbieters verkauft, sondern verschiedene Lieferanten hat.

Sales Training im LMS

MERKE

Externe Mitarbeitende UND Vertriebs- bzw. Handelspartner benötigen gleichermaßen Fach- und Produktwissen. Wer diese Zielgruppe bei Weiterbildungen außen vor lässt, verpasst die Chance, seinen Umsatz signifikant zu steigern.

Welche Zielgruppen sollten im Extended Enterprise-Szenario berücksichtigt werden?

Zum Kreis der Vertriebspartner gehören allerdings nicht nur externe Vertriebsmitarbeiter. Je nach Branche und je nachdem, ob man sich im B2B oder B2C Business bewegt, können ganz unterschiedliche Zielgruppen angesprochen und eingebunden werden. Diese sind beispielsweise:

  • Vertriebspartner und Händler (Autohäuser, Optiker)
  • Franchise-Nehmer (Restaurants, Versicherungen, Immobilienmakler, etc.)
  • Fachpersonal im Versicherungs- oder Gesundheits- oder Medizintechnikbereich
  • Joint Ventures
  • Partner
  • Kunden
  • Mitglieder und Freiwillige
  • Freunde und Familie
  • die allgemeine Öffentlichkeit
Junge Frau in einer Sales Schulung

Vertriebstraining externer Partner: Online oder digital?

Hat man sein externes Partnernetzwerk definiert, stellt sich schnell die Frage: Schule ich diese Mitarbeiter besser online oder digital? Beide Optionen bieten Vor- und Nachteile und sollten genaustens abgewogen werden. Die Idee, solche Händlerschulungen online, zum Beispiel in einem Learning Management System (LMS), abzubilden ist nicht neu.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Verkäufer oder Beraterinnen des Endanbieters müssen nicht zu einer Vor-Ort Schulung fahren, noch müssen Angestellte des Optikherstellers quer durch die Welt in sämtliche Filialen reisen. Stattdessen können Angestellte über verschiedene Endgeräte bequem von zuhause oder direkt am Arbeitsplatz entsprechende Produkttrainings durchlaufen.

Der Nachteil einer solchen Online-Schulung ist jedoch, dass Mitarbeitende häufig unter Zeitdruck stehen oder wenig Motivation haben, ein solches Training zu starten. Daher ist es sehr wichtig, die Einstiegshürde für Weiterbildungen so gering wie möglich zu halten. Komplizierte Registrierungen bspw. schrecken ab. Auch die Kombination aus Online- und Präsenztraining in Form eines hybriden Lernkonzeptes oder sogar als echtes Blended-Learning Szenarios kann eine gute Möglichkeit bieten.

Anika Rabe, Inbound Sales Managerin, die bei imc schon zahlreiche Kunden bei der Entwicklung und Betreuung solcher Schulungen begleitet hat, rät:

Anika Rabe, imc AG

Anika Rabe

„Produktschulungen sind meist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, daher müssen sie in einem geschützten Bereich liegen. Ein LMS bietet sich hierfür an. Die Trainings müssen aber für alle möglichst einfach zugänglich sein und vor allem: Interessant gestaltet werden. Gerade externe Mitarbeitende müssen nicht nur das fachliche Produktwissen erwerben, sondern emotional abgeholt werden.“

Mitarbeiter lachend

Facts tell, stories sell

Keine Emotion, kein Umsatz; speziell bei Produkten oder Marken, bei denen technische Unterschiede eigentlich keine Rolle spielen, kommt es umso mehr auf die Bindung zur Marke und gutes Storytelling an. Diese Emotionalität, die Begeisterung für ein Produkt muss einen externen Mitarbeiter daher mindestens genauso packen wie eine Angestellte der eigentlichen Produktionsfirma.

Genau das muss ein Produkt-Training entsprechend liefern. Beispielsweise Smartphones, aber auch Schmuck oder Autos werden häufig nicht auf Grund von Fakten gekauft, sondern aus rein emotionalen Gründen. Kann also ein Verkäufer seine Begeisterung für ein Produkt weiter transportieren, neigen Kunden eher dazu, dieses zu kaufen, auch wenn es rein rational nicht unbedingt besser oder günstiger ist.

Wasserhahn verstopft mit Geld

One-size fits all hat ausgedient

Damit auch Externe diese Stories auch verinnerlichen, müssen diese anders geschult werden als der eigene Angestellte. Denn eigene Angestellte sind den Produkten oder der Marke ohnehin enger verbunden. Daher müssen sie weniger von der Qualität eines Produktes überzeugt werden.

Dies gilt es bei der Trainingserstellung unbedingt zu berücksichtigen. One-size-fits-all Lösungen haben ausgedient und auch ein unnötig komplizierter Zugang zu Schulungen ist ein KO-Kriterium.

Expertin Anika Rabe rät daher: „Je einfacher ich den Zugang zum Lernen gestalte, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass jeder am Lernerlebnis teilhaben kann. Beispielsweise kann man ohne großen Aufwand an neuen oder erklärungsintensiven Produkten oder Geräten einen QR-Code anbringen, der direkt nach dem Scannen zum gewünschten Training führt.“

 

Die Expertin weist allerdings darauf hin, dass die Überprüfbarkeit der Trainings schwieriger wird, je einfacher der Zugang erfolgt. Denn im Falle, dass Trainings ohne vorherige Authentifizierung erfolgen, kann der Ersteller der Lerninhalte weder sicher sein, dass die Endanwender diese auch wirklich gemacht haben, noch ist sichtbar, wie zeitintensiv das Training war.

Auch die Frage, ob Lernende etwas aus diesem Training mitgenommen haben und dieses Wissen aktiv anwendet, bleibt aus. Diese Evaluierung ist jedoch vor allem bei der Optimierung und Evaluierung von Lerninhalten wichtig. Das Thema Learning Analytics näher zu beleuchten würde an dieser Stelle zu weit führen, jedoch sollten Verantwortliche dies nicht aus den Augen verlieren.

Mehr Umsatz durch die Kombination beider Welten

Letztlich zählt, so imc Produktvorstand Dr. Wolfram Jost, allerdings nur eins: Eine Lernkurve muss in eine Ertragskurve verwandelt werden. Kein Unternehmen schult Mitarbeiter, egal ob die eigenen oder Partner aus reiner Freude. Das zu Grunde liegende Ziel ist, vor allem im Extended Enterprise Szenario, den Umsatz der Firma zu erhöhen und Partner so zu schulen, dass diese zum Unternehmenserfolg beitragen.

Damit es gelingt das Gelernte in Umsatz umzusetzen, hier nochmal alle Tipps zur erfolgreichen Extended Enterprise Schulungen auf einen Blick:

  • Zielsetzung: Was soll erreicht werden?
  • Zielgruppe: Wen will ich schulen, welches Vorwissen hat meine Zielgruppe, welche Informationen und Stories benötigt sie?
  • Konzeption: Welche Art(en) der Schulung sind geeignet?
  • Erfolgsmessung: Was definiere ich als Erfolg? Wie und wann messe ich diesen?
  • Trainingseinstieg: Wie gelingt ein möglichst einfacher Einstieg ins Training?
  • Mitarbeitermotivation: Wie muss ich das Training gestalten, sodass Externe es gerne absolvieren und sich Inhalte gut merken?
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Ich arbeite seit März 2019 im Marketing & Communication Team der imc. Kommunikation, kreativer Content und Social Media sind meine Leidenschaft.

 

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Nadine Kreutz
Communications Manager
E-Learning Inc. Summer Edition Vol.2
Die Lieblingsfolgen der Redaktion

Weiterbildung macht keine Sommerpause – vier erfrischende Podcast Highlights

Erfrischung gefällig? Die Sonne scheint, das Thermometer klettert nach oben und wir sehnen uns an heißen Tagen nach Abkühlung. Also schnappt euch einen Eistee und ab in den Schatten mit den Podcast Highlights auf den Ohren.

 

Unser Podcast, macht zwar Sommerpause, aber wir nicht! Die Redaktion hat für euch die coolsten Podcasts ausgesucht, die man jetzt – on the rocks – genießen kann.

 

In die zweite Runde der Summer Edition geht’s mit: Einblicken rund ums Corporate Learning bei Microsoft, Infos zur Automatisierung im L&D Bereich, Tipps für selbstorganisiertes Lernen und der Frage wie wir Informationen in der digitalen Welt aufnehmen.

 

Lehnt euch auf der Liege zurück und Podcast ab!

Summer Edition Vol.2

Corporate Learning bei Microsoft

Mohanna Azarmandi, Microsoft

Mohanna Azarmandi investiert jeden Tag mindestens 30 Minuten in ihre persönliche Weiterbildung. Sie ist die erste Chief Learning Officer bei Microsoft Deutschland. Sie verrät den „E-Learning Inc.“-Hörern nicht nur, welche Informationskanäle sie dafür nutzt und wie es gelingt, Zeit zum Lernen zu finden, sondern auch, was sie als CLO bei Microsoft für die Weiterentwicklung der Mitarbeiter*innen, Kunden, Partner und Gesellschaft tut.

Podcast Vol. 18 | Dauer: 46:41 min.
Corporate Learning bei Microsoft | Gast: Mohanna Azarmandi

Automatisierung im Bereich L&D

Dr. Wolfram Jost, imc AG & Nico Bitzer, Bots and People

Laut einer aktuellen Studie zum Thema „Future of Work“ wollen 53% der deutschen Unternehmen in nächster Zeit Robotic Prozess Automatisation (RPA) einführen. Diese Podcast-Folge gibt Einblicke in das weite Themenfeld der Prozessautomatisierung und erläutert konkrete Use Cases für L&D Abteilungen. Zu Gast sind gleich zwei RPA-Experten: Dr. Wolfram Jost, Produktvorstand der imc, und Nico Bitzer von Bots and People.

Podcast Vol. 16 | Dauer: 30:43 min.
Automatisierung im Bereich L&D | Gäste: Nico Bitzer, Dr. Wolfram Jost

Selbstorganisiertes Lernen

Benjamin Jaksch

Die agile, moderne Arbeitswelt verlangt nach selbstorganisiertem Lernen. Gastgeberin Vanessa spricht daher in dieser Podcast-Folge mit dem Trainer & Speaker Benjamin Jaksch darüber, wie wir uns selbst motivieren können und wie es uns gelingt, unseren Lernprozess effizient und nachhaltig zu gestalten.

Podcast Vol. 6 | Dauer: 26:47 min.
Selbstorganisiertes Lernen | Gast: Benjamin Jaksch

Informationsaufnahme in der digitalen Welt

Dwayne Winnikes, LnD Pro Blog

In dieser Podcast-Folge geht es darum, wie Informationen heutzutage aufbereitet werden sollten, um (von Lernern) wahrgenommen und verarbeitet zu werden. Dafür hat Host Vanessa mit Dwayne Winnikes vom LnD Pro Blog gesprochen. Sie hat ihn auf der LEARNTEC 2020 in Karlsruhe getroffen, wo sie den Podcast gemeinsam aufgezeichnet haben.

Podcast Vol. 11 | Dauer: 23:22 min.
Informationsaufnahme in der digitalen Welt | Gast: Dwayne Winnikes

Inspiration und neue Ideen getankt? Perfekt!

 

Im Juli geht’s weiter mit der Podcast Summer Edition Vol.3. Dann haben wir euch die besten Podcasts zum Schulstart, denn auch diese Sommerferien gehen irgendwann zu Ende…

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Dass Game Based Learning als Motivationsbooster für e-learnings funktioniert, liegt schon in der Kindheit verankert. Wir haben für euch die gängigsten Spieletypen und praktische Beispiele für Einsatzmöglichkeiten zusammengefasst.

 

E-Learning Punk Hero

Exploratives Lernen in 3D

Wir stellen euch den Weiterbildungstrend 3D Learning vor. Wir erläutern Vorteile und gehen auf mögliche Einsatzszenarien ein.

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Nina Wamsbach, Communications Manager, imc AG
Nina Wamsbach
Communications Manager
Tired women infront of a pile of folders
LMS Hot Topics
Kontrolle abgeben, Sicherheit gewinnen

Nie wieder Nachweise abheften!
Wie ein validierbares LMS viel Zeit und Papier spart

Im Interview mit einem Vertreter der Medizintechnik-Branche

Die Umstellung oder Einführung eines Learning Management Systems (LMS) ist immer mit Herausforderungen verbunden. Noch schwieriger wird es allerdings, wenn die Lernplattform auch validierbare Prozesse abbilden soll. Vor allem in der Medizin-, Pharma- und Medizintechnikbranche ist dies ein großes Thema, da Arbeitsabläufe und Schulungen lückenlos dokumentiert werden müssen. Wir haben mit einem Vertreter der Medizintechnik-Branche gesprochen, der eine solche Umstellung kürzlich durchgeführt hat.

Hans-Heiko Müller, pfm medical

Hans-Heiko Müller, pfm medical ag

Hans-Heiko Müller arbeitet bei der pfm medical ag, einem international aktiven mittelständischen Familienunternehmen aus Deutschland, das spezielle Lösungen im Bereich Healthcare anbietet. Er ist als Team Manager Organisational Learning für die Dokumentation der internen Fort- und Weiterbildungen zuständig.

Bereits seit 2014 hat er mit dem LMS der imc, der imc Learning Suite, gearbeitet und die Umstellung zu einem validierbaren System angestoßen und auch begleitet.

Im Interview erzählt er, wie die Umstellung abgelaufen ist, welche Herausforderungen es für ihn und sein Team gab und wie viele Meter DIN-A4 Ordnern er jetzt spart.

thumbs up

INFO

Der Begriff Validierung oder Validierungspflicht bezieht sich darauf, dass detaillierte Nachweise über die Anforderungsentsprechung eines technischen Prozesses dokumentiert werden müssen. Einfach gesagt geht es darum, die Qualität eines Produktes zu sichern, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden. Dies ist in Hochrisiko-Branchen wie der Pharma- und Medizinprodukteherstellung enorm wichtig, um die Gefährdung von Patienten auszuschließen.

INTERVIEW
a line of folders

Guten Tag Herr Müller, klären Sie uns auf: Was haben Validierungsprozesse und Learning Management Systemen miteinander zu tun?

Es gibt hierfür sehr strikte Anforderungen der europäischen Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation MDR) sowie der U.S. Food and Drug Administration FDA. Diese Anforderungen besagen, dass sobald ein computergestütztes System in einen qualitätsrelevanten Prozess der Herstellung eingebunden ist, ein dokumentierter Nachweis darüber erbracht werden muss.

 

Dieser Nachweis muss aufzeigen, dass das System den Anforderungen genügt und jetzt und in Zukunft genau so arbeiten wird, wie es dies laut Spezifikation tun soll. Sprich: Das System, oder in unserem Fall das LMS, muss zu jeder Zeit überprüfbar sein und jeder Ablauf muss klar nachvollzogen werden können. Das betrifft beispielsweise jegliche Änderungen an Schulungsunterlagen.

Sie haben sich bei pfm medical Mitte 2020 entschlossen, den Schritt hin zu einem validierbaren LMS zu gehen. Wie kam es dazu?

Es gab verschiedene Gründe. Zum einen müssen wir die Vorgaben des Gesetzgebers erfüllen und hier hat die europäische Medizinprodukteverordnung, die 2017 erlassen wurde und im Mai 2021 zwingend anzuwenden ist, doch einige Neuerungen mit sich gebracht, die es umzusetzen galt.

Zum anderen war es aber auch so, dass die Dokumentation vor der Validierung insgesamt sehr aufwändig war. Sehr viele Abläufe mussten händisch durchgeführt werden.

a pile of folders

Wie kann ich mir diese händische Dokumentation vorstellen?

Grundsätzlich müssen alle Beschäftigten bestimmte Schulungen absolvieren, beispielsweise Weiterbildungen über die einzelnen Produkte. Je nachdem um welche Schulung es sich handelt, muss diese regelmäßig wiederholt oder erneuert werden.

Vor der Umstellung lief der Nachweis so ab: Ein Mitarbeiter wurde von uns manuell in den Kurs eingebucht und konnte diesen im LMS online oder in Präsenz absolvieren. Danach musste er einen Nachweis ausdrucken, dass er den Test gemacht hat, dies mit seiner Unterschrift quittieren und den Zettel entweder persönlich bei uns abgeben oder per Post schicken.

Nach Erhalt des Briefes mussten wir prüfen, ob der Mitarbeiter wirklich auf diesen Kurs eingebucht war und seine Teilnahme manuell im System bestätigen. Da wir gesetzlich verpflichtet sind, diese Nachweise aufzubewahren und das teilweise über Jahrzehnte, haben wir den Beleg händisch in Papierordnern abgeheftet.

 

So sind innerhalb von zwei Jahren rund zehn laufende Meter an DIN-A4-Ordnern zustande gekommen. Meine Kollegin und ich waren jede Woche mehrere Stunden mit dem Abgleich und der Einordnung beschäftigt. Ein Standard, der in vielen Unternehmen der Medizintechnik-Branche an der Tagesordnung ist und viele Ressourcen bindet.

100 SEITEN DOKU PRO UPDATE

Das klingt in der Tat sehr aufwändig. Wie sieht dieser Prozess jetzt mit einem validierbaren LMS aus?

Jeder Mitarbeiter ist in verschiedene Gruppen eingeteilt und diese Gruppen kann ich auf bestimmte Trainings und Lernpfade einbuchen. Dort ist auch hinterlegt, welche Weiterbildungen validierungsrelevant sind.

Nehmen wir als Beispiel Medizinprodukteberater, die Ärzte in unsere Produkte einweisen müssen. Lege ich fest, dass die Gruppe mit allen Beratern jedes Jahr ein Training zu den neusten Produkten absolvieren muss, bucht das System die gesamte Gruppe automatisch auf die entsprechenden Schulungen ein. Zusätzlich kann ich automatisierte Erinnerungen (sog. Eskalations-Management) im System einstellen. Dadurch erhalten diejenigen, die das Training bis zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht abgeschlossen haben, eine Erinnerung.

 

Hat der Mitarbeiter das Training abgeschlossen, kann er es direkt im System einbuchen. Dazu muss er mit Nutzername und Passwort eingeloggt sein und zusätzlich mit seiner elektronischen Unterschrift (die sog. E-Signatur) die Teilnahme bestätigen. Das war’s.

Wir sehen dann, wann der Mitarbeiter das Training abgeschlossen hat und der Nachweis wird im System hinterlegt. Wir müssen nichts mehr ausdrucken oder zusätzlich abheften.

Happy co-worker in a workshop

Können Sie uns ein paar Einblicke geben, was Ihnen bei der Anbieterauswahl wichtig war?

Wir wollten nicht nur Unterstützung bei der Umstellung des Systems, sondern auch Hilfe bei der weiteren Dokumentation. Denn bei jedem Update, bei jeder kleinen Änderung, die ich im LMS vornehme, muss dokumentiert werden, welche Auswirkungen die Änderungen haben könnten. Das ist extrem aufwändig und pro Update kommen schnell 100 Seiten zusammen.

Theoretisch könnten wir diese Arbeit auch selbst machen, also alle Szenarien komplett durchspielen und dokumentieren. Allerdings müsste ich dafür mindestens eine Vollzeitkraft einstellen. Unser Wunsch war ein „Rundum-Sorglos-Paket“, das sowohl das Thema Sicherheit abbildet, aber für uns auch eine deutliche Arbeitserleichterung bringt.

Wie lief der konkrete Umstellungsprozess ab?

Zunächst haben wir gemeinsam mit imc eine Anforderungsanalyse der betrieblichen Lernprozesse erstellt. Dabei geht es um Dinge wie die Organisationsstruktur, die Struktur der Lerninhalte oder Lernprozesse. Danach erfolgte ein Abgleich der Validierungsdokumente sowie die Bereitstellung der Nutzer- und Funktionsanforderungen inklusive Risikoanalyse.

 

Im zweiten Schritt, der Planungsphase, wurde uns ein Entwicklungssystem (DEV-System) für erste Workshops bereitgestellt. In den Workshops wurden beispielsweise die Administratoren geschult und wir haben gemeinsam das System eingerichtet und testweise genutzt.

In der dritten Phase wurde ein Test-, oder STAGE-System produktiv gesetzt, was wiederum getestet wurde. Danach erfolgte die Bereitstellung des Produktiv-Systems.

Insgesamt hat der Prozess knapp vier Monate gedauert. Hätten wir das komplett selbst gemacht, hätten wir schätzungsweise 18-24 Monate gebraucht.

MEHR SICHERHEIT - WENIGER FLEXIBILITÄT

Gab es bei Ihnen im Vorfeld Ängste oder Befürchtungen hinsichtlich der Umstellung? Wie sind Sie damit umgegangen?

Vor einem Projekt dieser Größenordnung hatten wir natürlich Respekt. Aber wir haben die Umstellung als Chance gesehen, die alte Welt ins digitale Zeitalter zu überführen. Wir haben uns beispielsweise alle Prozesse nochmals angesehen und geprüft, an welche Stelle man diese verschlanken kann.

Dadurch haben wir jetzt Schulungsprozesse, die für alle Mitarbeiter, auch die unserer Tochterunternehmen, einheitlich sind. Es gab einen regelrechten Kulturwandel, der auch dadurch initiiert wurde, dass wir mit so vielen verschiedenen Abteilungen zusammengearbeitet haben.

 

Das war gleichzeitig eine gewisse Herausforderung, denn wir mussten erst mal verstehen, wer welche „Sprache“ spricht. Unter Begriffen wie System oder DEV-System kann sich jede Abteilung etwas anderes vorstellen.

Da wir beispielsweise auch mit HR und der IT zusammengearbeitet haben, war es immens wichtig sicherzustellen, dass jeder weiß, was mit welchem Begriff gemeint ist. Dazu sind gute Absprachen und ein regelmäßiger Austausch unerlässlich.

Gab es weitere Herausforderungen?

Persönlich fand ich es nicht einfach, ein Stück weit die Verantwortung abzugeben und mich auf einen externen Anbieter zu verlassen. Denn wie erwähnt, hatte ich bereits seit 2014 mit dem LMS gearbeitet, wusste wie es funktioniert und konnte Änderungen selbst durchführen.

Während der Umstellung habe jedoch nicht ich am System gearbeitet, sondern der Anbieter. Das war in gewisser Weise einen Vertrauensvorschuss, weil ich nicht genau wusste, was im Hintergrund passiert. Anfangs hat mich das etwas nervös gemacht. Wir haben aber enge Sprints vereinbart, will heißen wöchentliche Abstimmungstermine mit der Möglichkeit nachzujustieren, sodass ich beruhigt war und jederzeit nachvollziehen konnte, wo wir gerade im Prozess stehen.

 

Man sollte sich allerdings dessen bewusst sein, dass man mit so einem System ein Stück Flexibilität verliert. Änderungen, die ich vorher mit einem Häkchen selbst setzen konnte, sind jetzt gesperrt und müssen einen Change-Prozess durchlaufen. Dieser muss beantragt, im 4-Augen-Prinzip geprüft und dokumentiert werden, bevor er umgesetzt werden darf.

Der strenge Ablauf gewährleistet die vorgeschriebene Sicherheit, aber der Preis dafür ist eben geringere Flexibilität. Trotzdem überwiegen insgesamt für pfm medical deutlich die Vorteile.

happy women infornt of a digital training

Was würden Sie Unternehmen empfehlen, die vor der Entscheidung stehen, ihr System ändern zu lassen?

Mein Tipp: Man muss sich die Prozesse im Vorfeld sehr genau anschauen und dann auch den Mut haben, diese an die Technik anzupassen. Nicht umgekehrt. So kann man sicher sein, dass es bei Audits nicht zu Problemen kommt.

 

 

Vielen Dank für die vielen spannenden Einblicke!

Weitere Informationen

Mehr über das validierbare LMS von pfm medical erfahren Sie übrigens auf der Seite unserer Referenzkunden.

Oder laden Sie sich direkt das Whitepaper zum Thema Validierung im LMS herunter.

Noch mehr Infos? Kein Problem, hier finden Sie auch die Aufzeichnung des Webinars mit Hans-Heiko Müller zum Thema Validierung im LMS.

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Sechs Tipps für die perfekte Reiseplanung

Digital Learning Journey: Ich packe meinen Koffer und nehme mit...

Die Mischung machts – effektive Weiterbildung durch den gezielten Einsatz verschiedener Lernformate

Liebe Freunde des E-Learning Punks, ein Jahr Corona, ein Jahr ohne Urlaub. Könnt ihr euch noch daran erinnern als es uns möglich war unbeschwert durch die Welt zu reisen? Einen Cocktail in der einen Hand, ein gutes Buch in der anderen. Die Füße im Sand, das Gesicht in der Sonne und vor uns rauscht das Meer. So haben viele von uns den perfekten Urlaubstag zumindest im Gedächtnis. Aber es gibt noch viele andere Möglichkeiten zu verreisen: Städtetrips, Backpacking Touren oder Kreuzfahrten – jeder wie er möchte. Genauso ist es eine Learning Journey zu gestalten.

 

Doch was genau muss man bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung beachten? Wir haben (natürlich mit einem Cocktail in der Hand) bei Reiseleitung und Expertin Eva Lettenbauer nachgefragt und geben euch Tipps und eine Checkliste an die Hand.

A Surfer surfing on a Wave

Die Planung einer Learning Journey – wo geht die Reise hin?

Mache ich dieses Jahr eine Fernreise oder fliege ich wieder nach Mallorca in die kleine Finca am Rande des Fischerdörfchens? Eine Reise zu planen fühlt sich oft schon wie ein kleiner Urlaub an. Also wo soll die Reise hingehen?

 

Ebenso sollte man sich überlegen, was man mit einem digitalen Training für sein Unternehmen erreichen will. Auf welche Unternehmensziele zahlt das Training ein? Welche Performanceziele verfolgt man? Was genau soll vermittelt werden? (Hintergrundwissen, Anwendungswissen, Erfahrungswissen…) Je klarer man anfangs definiert, wo die Reise hingehen soll, desto effektiver kann man unterschiedliche Lernformate einsetzen.

Im Urlaub hat man sein eigenes Tempo. Der eine will ganz Paris an einem Tag sehen, während der andere lieber in einem Straßencafé in Montmartre das Treiben beobachtet. Doch am Ende wollen beide ein Foto vor dem Eiffelturm machen.

 

Für eine erfolgreiche Lernreise sollte man also nicht nur seine Ziele und die Inhalte der Trainings definieren, man sollte auch seine Lerner, also die Zielgruppe, berücksichtigen. Je besser ein Lernangebot auf die Bedarfe der Mitarbeiter*innen zugeschnitten ist, desto effizienter wird gelernt und desto effektiver ist der Lernerfolg. Die Lernenden sollten bestmöglich ihre Wissenslücken schließen und im eigenen Tempo lernen können.

Koffer packen – was muss alles mit?

Endlich ist es so weit! Nochmal schnell nachschauen, ob der Bikini vom letzten Jahr noch passt und die Sonnencreme nicht hart geworden ist. Und was zieht man eigentlich abends an, wenn‘s mal kühler wird – warte mal, wird‘s abends überhaupt kühl auf Bali?

 

Es ist wichtig, die passenden Dinge für mein Reiseziel einzupacken. Dies gilt auch für Trainingsziele: Jedes Format passt für unterschiedliche Inhalte und hat seine eigenen Vorteile (z.B. Virtual Classrooms um sich mit anderen auszutauschen oder Web Based Trainings um im eigenen Tempo theoretische Inhalte zu lernen). Mit den passenden Formaten im Gepäck entsteht die Learning Journey, die so auch die Möglichkeit liefert kleine, verdauliche Lernhäppchen, sogenannte Nuggets, zu schaffen, die sich sehr gut in den Arbeitsalltag integrieren lassen.

In meinem Koffer landen also Schuhe, Klamotten, Kosmetik, Bücher und natürlich die Sonnenbrille.

 

Für eine Learning Journey bedeutet das, man definiert die einzelnen Module, wie z.B. Virtual Classroom, Game-based Learning, On-The-Job-Challenge, Social Learning, Quiz etc. und befüllt diese mit den passenden Inhalten.

 

Diese Aufgabe übernimmt Eva Lettenbauer. Sie ist Specialist Learning Experience Design bei der imc und macht aus Inhalten Lerninhalte. Dabei kreiert sie digitale Learning Journeys, die vor allem motivieren und die Lernenden aktivieren sollen.

 

„Man sollte aus jedem Format das Beste rausholen und auf verschiedene Bedarfe und Level eingehen“, sagt Eva. „Je nach Level können fortgeschrittene Mitarbeiter*innen auch einfachere Themen überspringen. Je besser das Baukastensystem ist, desto flexibler lässt es sich auf die individuellen Ansprüche der Lernenden anpassen.“

Man sollte aus jedem Format das Beste rausholen und auf verschiedene Bedarfe und Level eingehen
Eva Lettenbauer
Specialist Learning Experience Design
imc AG

Die Reise beginnt

Erstmal ankommen und einchecken. Kurz das Hotel erkunden und dann schauen, was ich zu Fuß direkt erreichen kann. Jede Reise hat ihre Etappen. Ich muss mich zurechtfinden, bevor ich mit den Locals im besten Club der Stadt feiern kann ohne direkt als Tourist aufzufallen. ¿Quién sabe? Vielleicht spreche ich am Ende der Reise sogar ein paar Brocken spanisch…

 

Auch eine Learning Journey hat ihre Etappen. Zuerst muss sich der Lerner orientieren. Eine kurze Einführung hilft, sich auf das Thema einzustimmen und zu motivieren. Dann sollte die theoretische Grundlage geschaffen werden, in dem man sich das nötige Wissen aneignet. Im nächsten Schritt wird das Erlernte angewendet – on the Job Challenges, Job Aids oder Abfragen durch Quizze und natürlich Social Learning sind hier denkbar. Und am Ende der Reise steht das Verinnerlichen. Ab hier kann der Lerner selbst nun auch als Mentor fungieren und so andere in ihrer Entwicklung unterstützen.

Checkliste

Das Beste an meinem Reiseführer im letzten Urlaub war die Checkliste, was man alles in der Stadt gesehen und erlebt haben sollte. Damit auch die digitale Lernreise ein voller Erfolg wird, hier eine Checkliste für euch:

Icon representing Check
  • Ziele bestimmen und Inhalte festlegen
  • Inhalte auf passende Formate aufteilen
  • Die Lerner ins Training einführen und motivieren
  • Theoretische Grundlagen schaffen
  • Anwendung des Wissens im Job
  • Eine aktive, selbstgesteuerte Lernkultur etablieren

Unsere Lust ist jetzt nicht nur zum Thema Reisen geweckt, sondern auch zum Thema Learning Journey. Wenn der Lernturbo jetzt auch bei euch gezündet ist, schaut doch gerne mal in unserem Corporate Learning Coffee Club vorbei. Dort gibt‘s weitere spannende Themen und tolle Talk-Gäste.

Und natürlich wird auch die nächste Ausgabe E-Learning Punk nicht lange auf sich warten lassen. Bei uns wird sich alles um das spannende Thema Gamification drehen.

... und wer noch die nötige Reiselektüre benötigt: Die haben wir ebenfalls für euch.

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Ansprechpartner

Ich bin seit 2021 Teil des imc Newsroom Teams. Als Journalistin schlägt mein Herz für Content und Storytelling.

 

Ich finde es spannend zu beobachten, wie sich E-Learning und Digitalisierung auf die Arbeitswelt auswirken. Mein Ziel ist es keinen Trend zu verpassen und Inhalte zu kreieren, über die man spricht.

Privat liebe ich es zu reisen und Tapas zu essen.

 

Themen: E-Learning Trends, Corporate Social Responsibility, Press and Influencer Relations

Nina Wamsbach, Communications Manager, imc AG
Nina Wamsbach
Communications Manager
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Blog Artikel
Thema: Compliance Training

Don’t call it Compliance!

5 Erfolgsfaktoren, wie Sie auch vermeintlich langweilige Trainings erfolgreich umsetzen

Spontane Gähnanfälle, genervtes Augenrollen und plötzlich dringende Termine sind wohl die häufigsten Nebenwirkungen auf die Ankündigung eines neuen Compliance Trainings. Dabei ist es bei wichtigen Schulungen, wie Datenschutz oder Betrugsprävention essenziell, dass Mitarbeiter*innen die gelernten Inhalte dauerhaft verinnerlichen. Dazu ist eine gute Learning Experience unerlässlich. Wir verraten, wie das gelingen kann.

„Eigentlich ist es ganz einfach: je komplexer und trockener ein Thema, umso besser muss die Erfahrung sein, die der Lerner macht “, so bringt Lernexperte und imc Vorstand Sven R. Becker es auf den Punkt. Die viel gepriesene Learning Experience, die insbesondere auch über das Learning Management System (LMS) dargestellt werden soll, wird bei unternehmensrelevanten Trainings gerne einmal vergessen.

Denn auch wenn es um die neusten DS-GVO Vorschriften oder, wie in der Versicherungsbranche anstehende IDD Schulungen geht, und dies bei den wenigsten Begeisterungsstürme hervorruft, sind solche Themen immens wichtig. Mitarbeiter*innen müssen die Themen nicht nur verstehen, sondern auch verinnerlichen und in ihrer täglichen Arbeit anwenden.

Auch trockene Themen wie Betrugsprävention kreativ umsetzen

Eine Möglichkeit wie dies gelingen kann, hat der Automobilriese Audi gezeigt und sich auf ein mutiges Konzept eingelassen: Mittels eines web-based Training im Stil von „Sin City“ werden sämtliche Mitarbeiter*innen zum Thema Betrugsprävention (Betrug, eng.: Fraud) geschult. Schon zu Beginn wird klar, dass dieses Training anders ist. Denn um das Training zu beginnen, muss der Teilnehmende nicht etwa „Training jetzt starten“ anklicken, sondern es erscheint der Text: „Willkommen in Fraud City. Die Stadt „frisst“ ihre Bewohner mit Haut und Haar. Hoffen wir, dass du der Stadt gewachsen bist. Betreten auf eigene Gefahr“.

Im Verlauf des Trainings begleitet der Teilnehmende Dectevice Fraudless, der Betrugsfälle untersucht. Gleichzeitig wird spielerisch erlernt anhand welcher Kriterien man Betrugsfälle erkennen kann. Darüber hinaus findet eine Sensibilisierung für auffällige Verhaltensmuster statt.

case study compliance training kundenreferenz audi ag

Laura Schumacher, Trainingsverantwortliche bei Audi betont: „Wir wollten gerade bei diesem sensiblen Thema bewusst ein Training der anderen Art, das den Leuten im Gedächtnis bleibt und Spaß macht“.
Das ungewöhnliche Konzept zahlt sich aus: Im Intranet äußerten sich zahlreiche Audi-Mitarbeiter*innen größtenteils sehr positiv über „Fraud City“ – ungewöhnlich genug für ein Compliance Training.

Standard-Training für ständig neue Richtlinien

Wem solche individuellen Trainings zu aufwendig sind, der hat die Möglichkeit aus zahlreichen vorgefertigten Lerninhalten zu wählen, sogenannten Off-The Shelf Contents (OTS Training). Diese können insbesondere dann geeignet sein, wenn es sich um Inhalte oder Zertifizierungen handelt, die aufgrund von regelmäßigen Updates, Gesetzesänderungen oder neuen Richtlinien, angepasst werden müssen.

Etwa für Produktschulungen, wie beispielsweise in der Versicherungs-, Banken-, aber auch der Pharma- oder Medizinbranche eignen sich solche Trainings „von der Stange“ ideal. Achten sollte man allerdings darauf, dass Anbieter über die entsprechenden Zertifikate und Akkreditierungen verfügen und garantieren können, dass Lerninhalte automatisch aktualisiert werden.

TIPP

Achten Sie darauf, dass Anbieter akkreditierter Bildungsdienstleister sind und Inhalte garantiert auf den neusten Stand gebracht werden.

Diese Standard-Trainings können problemlos im LMS abgebildet werden und ermöglichen eine lückenlose Dokumentation und Zertifizierung sämtlicher Mitarbeiter*innen. Dass auch diese Schulungen alles andere als langweilig sein müssen, weiß Vivien Porath. Sie ist bei imc für OTS-Inhalte verantwortlich und sagt:

„Speziell für unser neues Standard-Training zum Thema Datenschutz haben wir schon wirklich tolles Feedback von Kunden erhalten. Das Design gefällt den Kunden, ist weder zu Comic-haft noch zu ernst.

Jemand schrieb außerdem, dass er das Training fachlich perfekt ausbalanciert finde. Andere Schulungen seien ihm zu oberflächlich gewesen oder fachlich so tief, dass man innerlich aussteigt. Das freut uns besonders, weil wir das Thema DS-GVO bewusst so aufbereiten wollten, dass jeder etwas damit anfangen kann. Für viele Mitarbeiter*innen ist es nicht notwendig gänzlich in die Tiefe einzusteigen, sondern sie müssen generell für das Thema sensibilisiert werden.“

Vivien Porath

Denn auch hier gilt: Ohne Mitarbeitermotivation und eine gute Learning Experience werden gelernte Inhalte schneller vergessen, als das nächste Cookie-Banner weggeklickt ist.

Einbindung ins LMS

Doch egal ob nun Individual- oder Standard Content; mit dem Training allein ist es nicht getan, solange keine Nachvollziehbarkeit gewährleistet ist. Am besten funktioniert das in einem entsprechenden LMS, welches es Admins ermöglicht, Trainings zielgruppenspezifisch zuzuweisen. Hierbei sollten auch Endpunkte gesetzt werden und ein Eskalationsmanagement eingerichtet werden können.

 

Gehört etwa Versicherungsexpertin Frau Müller zu der Gruppe von Mitarbeiter*innen, die eine bestimmte Zahl an IDD-Points erfüllen muss, kann der Administrator entsprechende Kurse im System so anlegen, dass sie automatisch daran erinnert wird. Hat sie das Tranig bis zu einem bestimmten Datum nicht abgelegt, erhält sie wiederholte Erinnerungen per E-Mail und ab einem bestimmten Zeitpunkt kann auch der direkte Vorgesetzte informiert werden.

INFO

Seit 2018 gilt europaweit für alle Versicherungsvermittler*innen eine Weiterbildungsverpflichtung im Rahmen der Insurance Distribution Directive (IDD). Die Anzahl der verpflichtenden Fortbildungsstunden variiert je nach Land.

Darauf kommt es bei der Auswahl an

Worauf sollten Kunden beim Kauf von Compliance Trainings also achten? Sven R. Becker fasst zusammen:

 

1. Werden Sie sich zunächst über ihre Zielgruppe klar. Muss die Zielgruppe tiefergehendes Fachwissen erwerben, oder geht es eher um eine Sensibilisierung? Je nachdem wie Sie diese Frage beantworten, muss sich das in der fachlichen Tiefe widerspiegeln.

 

2. Grundsätzlich sollte es unternehmensweit ein Grundverständnis für sensible Themen geben, quasi ein Compliance Mindset. Innerhalb dieses Mindsets müssen einzelne Trainings und Maßnahmen angesiedelt sein. Wichtig ist hierbei unbedingt, dass die Geschäftsführung als Vorbild agiert – daher bietet sich bspw. an, die GF mit in das Training zu integrieren und auch realistische Fallbeispiele zu entwerfen, in denen sich die Lerner wiedererkennen.

 

3. Je generischer der Inhalt, umso besser eignen sich Standard-Schulungen, da sich um die Aktualität der Anbieter kümmern muss. Ist ein Thema Industrie- oder sogar unternehmensspezifisch, sollte auf eine individuelle Schulung oder einen Mix aus Standard- und individuellem Training gesetzt werden.

 

4. Fragen Sie sich, wie lange Sie ein Training nutzen möchten. Müssen Inhalte häufig angepasst werden, sind OTS-Inhalte die naheliegende Wahl. Zertifizierungen und garantierte Aktualisierungen müssen dabei gewährleistet sein.

 

5. Don’t call it Compliance Training! Schon der Begriff ist für viele Mitarbeiter*innen häufig ein rotes Tuch. Warum nicht einmal mutig sein und andere Namen finden? Überraschen Sie Ihre Lerner mit Trainings, die polarisieren und hervorstechen. So bleiben Inhalte besser im Gedächtnis als mit langweiligen 0-8-15 Schulungen und Sie schaffen es vielleicht sogar, dass die Mitarbeiter*innen das Training genießen – ohne Gähnanfälle.

Weitere Informationen

Wenn Sie mehr zum Thema Standard-Content oder individuellen Lerninhalten wissen möchten, schauen Sie gerne auf den entsprechenden Seiten vorbei oder kontaktieren Sie uns.

Mehr zum Thema Compliance erfahren Sie außerdem in der Aufzeichnung des Webinars.

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Ich arbeite seit März 2019 im Marketing & Communication Team der imc. Kommunikation, kreativer Content und Social Media sind meine Leidenschaft.

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Privat liebe ich es zu lesen und reise gerne und viel. Über Feedback oder Anregungen freue ich mich jederzeit!

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Nadine Kreutz
Communications Manager