E-Learning Punk: Diversität in E-Learning Projekten
E-Learning Punk

Ein Plädoyer für diverse Lerninhalte

Warum Vielfalt auch in E-Learning Projekten nicht zu vernachlässigen ist

Das Thema „Diversity“ – auf Deutsch Vielfalt – wird in unserer Arbeitswelt immer mehr zum Hygienefaktor. Junge Leute suchen mittlerweile gezielt nach Arbeitgebern, bei denen sie sich persönlich entfalten können und sich nicht verstellen müssen. Aber nicht nur deswegen profitieren Unternehmen von einem strategischen Diversity Management. Im deutschsprachigen imc Podcast „E-Learning Inc.“ verkündete Mohanna Arzamandi, Chief Learning Officerin bei Microsoft Deutschland, erst kürzlich: „Diverse Teams lösen Probleme besser.“ Mohanna weiß, dass die Unternehmensbereiche Diversity Management und Corporate Learning eng zusammenhängen.

 

Dies fängt etwa bei der Schulung interkultureller Kompetenzen an, reicht über ein barrierefreies Lernangebot und geht schließlich hin zur Abbildung von Vielfalt in den Lerninhalten selbst. Über letzteres haben wir mit dem E-Learning Content Projektmanager Kenneth Littlepage gesprochen.

INTERVIEW

„Wenn man Vielfalt möchte, sollte man dies auch in seinen Lerninhalten widerspiegeln“

Foto Kenneth Littlepage

Kenneth Littlepage ist nicht nur Host des englischsprachigen imc Podcast „E-Learning Brunch“. Er arbeitet bereits seit 2014 als Projektmanager im Bereich E-Learning Content, wo er Kunden von der Konzeption von Lerninhalten bis hin zu deren Umsetzung und Implementierung begleitet. Mit ihm haben wir darüber gesprochen, welche Rolle Diversität in E-Learning Content Projekten spielt.

Hallo Kenny, was bedeutet Vielfalt für dich?

Kenny: Vielfalt hat mehrere Bedeutungen. Normalerweise denken die meisten, wenn sie den Begriff hören, zunächst an kulturelle Vielfalt. Es gibt jedoch noch einen weiteren Aspekt von Vielfalt: Workforce oder auch Job Diversity. Für mich persönlich bedeutet dies vor allem, nicht jeden Tag das gleiche zu machen, sondern auch Projekte jenseits vom „Daily Business“ realisieren zu können.

Du bist Projektmanager bei der imc und betreust Kunden wie die UN, UNICEF, Lufthansa und PwC – wie präsent ist das Thema Diversity bei den Kunden aus deiner Sicht?

Kenny: Es kommt immer auf das Unternehmen an. Aber zumindest die kulturelle Vielfalt spielt eine immer größere Rolle in den E-Learning Projekten, die wir mit den Unternehmen gemeinsam realisieren.

Gibt es einen Unterschied zwischen öffentlichen Institutionen, nationalen und internationalen Unternehmen?

Kenny: Ja, das glaube ich schon. Je globaler ein Unternehmen ist, desto eher ist es bereits für das Thema Diversity sensibilisiert. Da erhalten wir dann direkt entsprechende Vorgaben für die Projekte. Bei lokalen Unternehmen ist die Sensibilisierung nicht so hoch. Da müssen wir dann nachfragen: „Hey, willst du nicht auf XY achten?“

Wie kann man Vielfalt denn ganz konkret in Content-Projekten umsetzen?

Kenny: Das kommt ganz auf den Lerninhalt an. Wenn nur eine Situation mit zwei Personen dargestellt wird, kann man natürlich nicht alle Aspekte von Vielfalt berücksichtigen. In den meisten Web-based Trainings hat man jedoch die Möglichkeit, mit mehreren Charakteren zu arbeiten, sodass wir unterschiedliche Geschlechter und Nationalitäten darstellen können. Wir nutzen dann gerne Animationen – durch die gezeichneten Charaktere wird ein gewisser Abstand ermöglicht.

Wie wichtig ist es dabei, dass die Inhalte zur realen Welt passen? Zum Beispiel: Wenn 90% der Chefs weiße Männer sind, wirkt es dann nicht verlogen, eine multikulturelle Lernumgebung abzubilden?

Kenny: Hier stellt sich die Frage: Wie kommt es zu dem Zustand? Ist er gewollt oder zufällig? Ist das Unternehmen noch in der Entwicklung und möchte in eine diversere Richtung? Wenn man Vielfalt möchte, ist es aus meiner Sich nicht verlogen, seine Zielvision auch zu zeigen.

Welche Herausforderungen gibt es noch? Worauf achtet ihr besonders?

Kenny: In der Regel auf Geschlecht und Nationalität. Meist ist es so, dass unsere Kunden international aufgestellt sind und sicherstellen wollen, dass die Lerninhalte zu so vielen Mitarbeitenden wie möglich passen. Zu unseren Kunden gehören aber beispielsweise auch NGOs, bei denen Religion als Teil ihrer Kultur zudem eine große Rolle spielt. Dann versuchen wir etwa auch Charaktere mit einem Kopftuch in Anlehnung an Religion abzubilden.

Diverse Lerninhalte sollten auch von diversen Teams entwickelt werden – würdest du das so unterschreiben?

Kenny: Das fällt für mich in dieselbe Kategorie wie „Leute mit Kind können nicht von jemandem beraten werden, der kein Kind hat“. Wenn du kein Kind hast, hast du dann keine legitime Meinung dazu und kannst dich nicht dazu äußern? Meine Meinung ist, dass wenn man eine entsprechende Schulung hatte oder einfach auch dem Thema gegenüber aufgeschossen ist, ist das kein Problem. Es ist aber natürlich authentischer für die Lerner, wenn die Inhalte, die Vielfalt darstellen, auch von einem vielfältigen Team entwickelt wurden. Es ist schwieriger, Vielfalt zu repräsentieren oder darüber zu schreiben, wenn man sie nicht hat.

Wie wichtig ist Aufklärung? Brauchen wir mehr Lerninhalte zum Thema Vielfalt?

Kenny: Ja ich denke die brauchen wir. Und ich glaube es ist notwendig, dass insbesondere der Staat mehr involviert wird, da er richtungsweisend ist. Aber auch auf Unternehmensebene sollte aufgeklärt werden: Wie geht unsere Firma mit dem Thema Vielfalt um? Was bieten wir unseren Mitarbeitern an? Hier habe ich persönlich noch keine Lerninhalte gesehen, die das Thema explizit angehen.

 

 

Vielen Dank Kenny für das spannende Interview!

TIPPS & TRICKS
5

Tipps, was ihr bei der Content-Erstellung im Zuge der Vielfalt beachten solltet

Wie das Interview zeigt, gibt es verschiedene Ansatzpunkte, um Vielfalt im Zuge der Content-Erstellung zu berücksichtigen. Damit ihr dabei nicht den Boden unter den Füßen verliert, haben wir die bereits von Kenny angesprochenen Punkte sowie einige weitere Aspekte für euch in fünf Tipps zusammengefasst.

Tipp 1

Beobachte dein Umfeld

Meint: Was bedeutet Vielfalt für mein Unternehmen? Wofür stehen wir? Wenn beispielsweise die Förderung von Frauen in Führungspositionen ein strategisches Anliegen ist, sollte sich das auch in den Lerninhalten wiederspiegeln.

Tipp 2

Mehr ist manchmal mehr

Hat der Lerninhalt nur einen Protagonisten, ist es schwer, Vielfalt zu repräsentieren. Statisten und Avatare sind hier eine Möglichkeit, damit sich dennoch mehrere Zielgruppen – beispielsweise unterschiedliche Nationalitäten im Unternehmen – angesprochen fühlen.

Tipp 3

Zieh nicht von dir Rückschlüsse auf andere

Hier geht es um die Frage: Ist ein Lernprogramm so gestaltet, dass jeder Mitarbeiter es nutzen kann? Auch Mitarbeiter mit Seh- oder Hörbehinderung? Beispielsweise solltet ihr darauf achten, dass der Inhalt von Slides zusätzlich vorgetragen wird, da ihr nicht davon ausgehen könnt, dass jeder lesen kann, was auf der Folie steht.

Tipp 4

Aufklärung ist der Ausgang

Achtet nicht nur darauf, dass eure Lerninhalte Vielfalt wiederspiegeln, sondern denkt auch daran, euren Mitarbeitern mitzuteilen, was Vielfalt für das Unternehmen bedeutet und welche konkreten Maßnahmen damit verbunden sind. Warum das Ganze nicht mal in einem Lerninhalt zum Thema Diversity skizzieren?

Tipp 5

Schule die richtigen Themen

Wo wir nun bei den Lerninhalten selbst sind: Bietet euren Mitarbeitern Lerninhalte an, die eine offene Unternehmenskultur und ein offenes Miteinander fördern. So kann ein Training zum Thema „interkulturelle Kompetenzen“ etwa die Zusammenarbeit verschiedener Kulturen verbessern.

Im nächsten Punky Talk möchten wir das Thema Diversity in E-Learning Projekten gerne weiter vertiefen und mit einem Unternehmen sprechen, dass sich bereits viel mit Diversität auseinandersetzt und seine Erfahrungen mit euch teilt.

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E-Learning Punk Talk Dr. Fabian Kempf
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Punky Talk #4: Dr. Fabian Kempf

Der Spezialist für virtuelle Klassenzimmer ist überzeugt: „Mit schlecht modellierten 3D-Avataren ist uns in der virtuellen Welt nicht geholfen.“

Unser vierter Punky Talk ist ganz dem Thema virtuelle Klassenzimmer gewidmet. Schließlich ist der digitale Unterricht gerade vielerorts die beste Antwort auf die Corona-Pandemiewelle und das damit verbundene Kontaktverbot.

 

In dem Artikel „Rock ‘n‘ Roll im virtuellen Klassenzimmer“ haben wir uns bereits genauer angeschaut, was ein virtuelles Klassenzimmer ist und wie dieses funktioniert. Am Ende des Artikels haben wir euch drei Anbieter für virtuelle Klassenzimmer Tools vorgestellt. Einer dieser Anbieter ist Vitero. Highlight der Vitero Software ist deren Benutzeroberfläche. Diese bildet eine Art Sitzungssaal ab, der sich an der realen Welt orientiert und die Unterrichtsteilnehmer um einen Konferenz-Tisch anordnet. Und dennoch ist Geschäftsführer Dr. Fabian Kempf fest davon überzeugt, dass uns mit schlecht modellierten 3D-Avataren in der virtuellen Welt nicht geholfen ist. Im Interview verrät er stattdessen seine Tipps für mehr Opulenz und Glanz im virtuellen Klassenzimmer.

 

Viel Spaß beim Reinschauen.

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IN A NUTSHELL

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte aus dem Interview

  • Virtual Classroom Lösungen können Unternehmen durch die schwierige Corona-Zeit helfen und diese gar vor dem Bankrott retten.
  • Dabei geht es aber vor allem um Schnelligkeit, weshalb Vitero seine Prozesse anpassen musste und speziell für die aktuelle Situation ein Schnellstarter-Angebot herausgebracht hat.
  • Zum Aufbau einer engen Lehrer-Schüler-Beziehung ist nicht die physische Nähe entscheidend, sondern die Regelmäßigkeit des Austauschs.
  • Zur Stärkung der Beziehung sollten Trainer in erster Linie auf Interaktion und Zusammenarbeit setzen.
  • Ein gut geschulter Trainer im virtuellen Raum weiß genau, wie er auf Klassiker wie „Ich höre dich nicht“ zu reagieren hat und wie ein interaktiver, gesprächsorientierter Unterricht zu gestalten ist.
  • LMS und virtuelles Klassenzimmer ergänzen sich ideal. Ein LMS mit Web-based Trainings ermöglicht eine zeitliche Unabhängigkeit, die Ansprache einer großen Zielgruppe und eine längere Halbwertszeit der Inhalte. Beim Virtual Classroom entfällt dafür die aufwendige Content-Erstellung. Zudem ermöglicht die Live-Kommunikation, direkt auf Verständnisprobleme einzugehen. Eine Kombination beider Tools vereint die Vorteile und unterstützt die Umsetzung von Blended Learning Konzepten optimal.
  • Zielführender als nicht richtig modellierte 3D-Avatare, die sich mehr schlecht als recht im virtuellen Raum navigieren lassen, ist die punktierte Abbildung von Content in 3D – dort, wo es der Anschaulichkeit dient.
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Von der digitalen Weiterbildungsrebellion zum Digital Fastfood

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„Du bist, was du isst.“ „Wer sich sonst ausgewogen ernährt, darf sich auch mal Fastfood gönnen.“ „Nichts geht über das schnelle Essen“ – unterschiedliche Ernährungsformen spalten unsere Gesellschaft in Lager und werden im Web, Social Media und Fernsehen auf und ab diskutiert. Ebenso die digitale Transformation. Die Corona-Krise gilt als Digitalisierungstreiber. Unternehmen werden per Schleudersitz in die digitale Zukunft befördert – digitales Fastfood steht sozusagen auf dem Speiseplan. Das gilt natürlich auch für die Personalentwicklung. Vom Seminarraum geht es allerorts ins virtuelle Klassenzimmer. Doch was von den aktuellen Bemühungen zur Digitalisierung der Weiterbildung ist wirklich nachhaltig? Darum ging es in der Online Podiumsdiskussion „Digital Fastfood: Erfolgreiche Digitalisierung des Lernens jetzt verspielen?!“

Im Podium: Vier Lern-Gourmets und Digitalisierungs-Gourmands

Moderiert wurde die Diskussion von der Unternehmerin, Autorin und Speakerin Tijen Onaran. Sie versammelte Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft im virtuellen Podium und fragte diese: „Wie kann ich meine Weiterbildung richtig digitalisieren?“ Wir möchten euch die Experten gerne genauer vorstellen:

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Sven R. Becker

Vorstand imc AG, E-Learning Experte

Sein Statement:
„Schnelle, günstige Digitalisierung führt zu Verfettung (Digital Overload) ohne Nachhaltigkeit.“

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Bianca Bauer

Employee Communications Lead Microsoft Germany

Ihr Statement:

„Home-Office allein macht noch keine digitale Transformation und Online-Videos allein erst recht keine Lernkultur.“

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Prof. Dr. Dieter Wallach

Managing Director & Founder Ergosign GmbH, Hochschule Kaiserslautern, UX-Pionier

Sein Statement:

„Statt digitalem Weiterbildungs-Eintopf: Mit User Experience Design und Instruktionspsychologie zu positiven Lernerfahrungen!“

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Marios Karapanos

Universität Leipzig, Institut für Bildungswissenschaften, Fokus computergestütztes Lernen

Sein Statement:

„Wer sonst auf eine ausgewogene Lernkost achtet, kann auch gelegentlich zu digitalem Fastfood greifen."

INHALT

Die Diskussion: Echte Learnings & handfeste Tipps

In knapp 45 Minuten teilten die Experten ihre Erfahrungen und Meinungen mit den Zuschauern. Worin sich alle einig waren: Ob nun Fast(food) hin oder her, der Output muss nachhaltig sein. Schließlich lernen wir nicht des Lernens willen, sondern weil wir etwas erreichen möchten. „Lernen ist kein Selbstzweck“, bringt Sven R. Becker auf den Punkt. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie man eine nachhaltige Lernkultur schafft. Bianca Bauer teilt hier positive Erfahrungen, die Microsoft mit Role Models gemacht hat. Role Models können helfen, Lernen in die Unternehmens-DNA zu verankern, indem sie als gutes Beispiel vorangehen. Letztlich hat Lernen nämlich auch sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun. Zur Frage nach möglichen Generationsunterschieden betont Marios Karapanos, dass es nicht auf das Alter ankommt, sondern das bisher gemachte Erfahrungen zählen und das die Königsdisziplin darin besteht, passgenaue Angebote zu bieten. Nicht jeder ist es gewohnt, selbstorganisiert an seiner persönlichen Entwicklung zu arbeiten. Manche Mitarbeiter benötigen Führung und Struktur – auch beim Lernen. Dieter Wallach fordert Unternehmen auf, Lernbarrieren abzubauen. Er ist davon überzeugt, dass gerade UX Design dabei helfen kann, Selbstwirksamkeit zu vermitteln. Und als selbstwirksam wollen wir uns doch alle erleben, wobei wir wieder dabei wären, dass wir nicht des Lernens willen lernen, sondern weil wir etwas erreichen möchten.
Die gesamte Diskussion könnt ihr euch hier in voller Länge nochmal anschauen:
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FAQ

Rede und Antwort: Antworten auf die offen gebliebenen Publikumsfragen

Es wurde lebhaft diskutiert. Am Ende vergingen die 45 Minuten wirklich wie im Flug, so dass nicht alle Fragen aus dem Publikum beantwortet werden konnten. Diese möchten wir an dieser Stelle aufgreifen. Wir haben dafür unsere Experten nochmals gebeten uns Rede und Antwort zu stehen. Hier die Ergebnisse:

Social Learning

Ist Social Learning bzw. Social Collaboration mit Tools wie Microsoft Teams das "neue" informelle Lernen?

 

Becker: Hier lässt sich sagen: Eine gute Kamera macht noch keinen guten Fotografen. So erfordert strukturiertes Social Learning sicherlich auch noch mehr als nur den Einsatz von Microsoft Teams. Dennoch ist mit dem Bereitstellen eines guten Tools für Social Learning bereits der erste, wichtige Schritt in die richtige Richtung gemacht. Nun liegt es an den Weiterbildungsverantwortlichen, sich mit den Konzepten dahinter zu beschäftigen.

Lehrkräfte-Fortbildung

Wie sollte eine Lehrkräfte-Fortbildung ausgestaltet werden, um die Chancen der digitalen Bildung bestmöglich zu nutzen?

 

Becker: Es gibt bereits sehr viele gute Angebote für die Lehrerfortbildung. Das Kuratieren dieser Inhalte und die Strukturierung entlang sinnvoller Lehrpläne muss nun im Fokus stehen. Dies sollte zentral erfolgen und auch finanziert werden. Zudem müssen wir langfristig bereits einen Schritt früher ansetzen, nämlich bei der Ausbildung. Digitale Lehr- und Lernkonzepte sollten bereits im Studium Berücksichtigung finden.

Netflix like Learning

Sollte Weiterbildung nicht vielleicht à la Netflix aufgebaut werden? So könnte man Mitarbeiter animieren sich ständig weiterzubilden und zu lernen.

 

Becker: „Netflix like Learning“ ist seit einigen Jahren verwendetes Synonym für die notwendige Veränderung der Learning Experience. Wir dürfen aber Konsum von Unterhaltung nicht mit Lernen gleichsetzen. Vor allem Seit-Effekte von Netflix wie das Binge Watch, auch Komaglotzen genannt, sind nicht immer zielführend fürs Lernen. Wir können von Netflix lernen, wie man Anreizmodelle bildet. Wir müssen aber auch sehen, dass erhöhter Konsum nicht zwingend mit mehr Learning Outcome einhergeht. Im Gegenteil: Wir müssen das richtige in einer sinnvoll dosierten Menge Lernen.

Wissen bei Ergosign

Wie wird Wissen bei Ergosign intern weitergegeben?

 

Wallach: Ergosign nutzt verschiedene, aufeinander abgestimmte Kanäle zur Wissensvermittlung. Die Vielfalt ermöglicht es, Faktoren wie beispielsweise das individuelle Erfahrungslevel der Lernenden, angemessen zu berücksichtigen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Workshop-Formate, an alle Standorte live gestreamte Lunch & Learn Vorträge oder auch praxisorientierte, ein- bis zweitägige Kick-Starter, die von internen ebenso wie externen Fachexperten durchgeführt werden und in Grundlagen und fortgeschrittene UX-Design und -Development-Themen einführen. Ein umfassender und fortlaufender Ergosign-Guide liefert Antworten auf (fast) alle Fragen zu Strukturen und Prozessen im Unternehmen. Schließlich erleichtern persönlich zugeordnete Onboarding-Buddies den Einstieg bei Ergosign. Und nicht zuletzt bietet das Gespräch an der Kaffeemaschine oft und gerne genutzte Möglichkeiten zur schnellen Klärung zeitkritischer Fragen.

Differenzierung

Wie kann ich Menschen mit verschiedenen kognitiven Voraussetzungen abholen, so dass es für die Personen mit guten Voraussetzungen nicht langweilig wird?

 

Karapanos: Das gelingt durch Differenzierung. Zwei mögliche Herangehensweisen sind die Aufteilung der Lerngruppe in leistungshomogene Teilgruppen und die Binnendifferenzierung. Der Schulunterricht nach Jahrgangsklassen oder die Aufteilung von Schulkindern nach der Grundschule auf Gymnasium, Real- und Hauptschule folgt der Idee, leistungshomogene Teilgruppen zu bilden. Wie die Bespiele zeigen, ist homogen ein relativer Begriff, weil es auch innerhalb einer Gymnasialklasse durchaus bessere und schlechtere Schüler gibt. Bei der Binnendifferenzierung versucht man, solche Unterschiede innerhalb einer Lerngruppe durch entsprechend nach Schwierigkeit oder Aufgabenumfang differenzierte Lernangebote aufzufangen. Beides bedeutet für die Lehrperson einen Mehraufwand. Seit Jahrzehnten hofft man, diesen Mehraufwand an intelligente adaptive Lernsysteme, die den Lernpfad automatisch an das Leistungspotential des Lerners anpassen, „outsourcen“ zu können. Dies gelingt bisher aber nur sehr eingeschränkt.

UX-Revolution

Beim Umgang mit Zoom und GoToWebinar fehlen mir Einstellungsmöglichkeiten, z.B. persönliche Interface-Setups. Conferencing-Tools sind häufig in Verwendung, obwohl viele Möglichkeiten der Interaktion fehlen. Müssen wir hier auf eine UX-Revolution für die Nutzung mit Kolleginnen hoffen?

 

Karapanos: Es ist davon auszugehen, dass wir hier keine revolutionäre, sondern eine evolutionäre Entwicklung sehen werden, bei der UX allerdings eine wichtige Rolle spielt. Das grundlegende Leistungsangebot ist bei allen Videokonferenz-Tools vergleichbar. Keiner kann wirklich mehr als der Wettbewerber. In pragmatischer Hinsicht befinden sich die Anbieter also in einer Art Qualitätspatt. Um sich von Wettbewerbern abzuheben, bleibt neben Preis und Service vor allem die hedonische Qualität der Produktnutzung, also die Adressierung von Bedürfnissen.

Wir hoffen, wir konnten alle Fragen ausreichend beantworten. Unter dem Hashtag #DigitalFastfood findet ihr weitere Insights, Statements und Zusammenfassungen der Podiums-Diskussion von der Community. Wir arbeiten bereits an einer Fortsetzung. Lasst euch überraschen.

Ansprechpartner

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[E-Learning Punk] Virtual Classroom
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Rock 'n' Roll im virtuellen Klassenzimmer

So erscheinen Kreidetafel und Lehrerpult im neuen Glanz

Virtueller Unterricht boomt gerade. Warum wissen wir alle nur zu gut. Kaum ein aktueller Artikel kommt mehr an dem Corona-Thema vorbei. Aber auch jenseits der Krisensituation bieten die Online-Klassenzimmer einige Vorteile. Nicht nur das Schleppen schwerer Schulbücher gehört im digitalen Raum der Vergangenheit an. Das flexible, ortsunabhängige Lehren und Lernen, wo immer man will, sowie das Erlernen digitaler Kompetenzen quasi „on top“ gehören definitiv auch auf die „Pro“-Liste. Genug Argumente, um uns in der aktuellen Ausgabe E-Learning Punk näher mit dem Thema „Virtual Classroom“ zu befassen – für ein bisschen mehr Opulenz und Glanz im digitalen Unterricht.

Was ist eigentlich ein virtuelles Klassenzimmer?

Der Begriff impliziert synchronen, digitalen Unterricht. In einem virtuellen Klassenzimmer findet sozusagen „live“ E-Learning statt. Das heißt, Lehrer und Kursteilnehmer befinden sich in einem gemeinsamen digitalen Raum, in dem sie alle das gleiche hören, sehen und erleben – wie im realen Raum. Im Vergleich zu einem Webinar, wo die Teilnehmer vorrangig zuhören, erlaubt ein virtuelles Klassenzimmer eine aktive Teilnahme am Unterricht. Austausch und gemeinsames Lernen stehen im Vordergrund.

FUNKTIONEN

Wie funktioniert das virtuelle Klassenzimmer?

Unterschiedliche Funktionalitäten simulieren im „Virtual Classroom“ eine optimale Schüler-Lehrer-Interaktion. Wir haben die Top 5 für euch zusammengefasst:
Icon representing real-time communication

Echtzeit-Kommunikation

Dank Video- und Audio-Funktionen können die Unterrichtsteilnehmer ihren Lehrer sehen und hören und in Echtzeit mit ihm kommunizieren. Ein Austausch ist im virtuellen Klassenzimmer also genauso möglich wie im echten Klassenzimmer.

Icon representing interactive

Interaktives Whiteboard

Dieses ist das Äquivalent zur Arbeit an einer Tafel oder Moderationswand. Mit Hilfe dieses Werkzeugs können Schüler und Lehrer gemeinsam Inhalte erstellen und bearbeiten – wie im realen Klassenzimmer. Gerade die Zusammenarbeit ist wichtig, weil sie das Gemeinschaftsgefühl trotz der räumlichen Trennung stärkt.

Icon representing hand raising

Virtuelles „Hand heben“

Mit einem Klick aufs virtuelle Handzeichen zeigt ein Schüler – wieder wie im echten Klassenzimmer – das er etwas zu sagen hat oder eine Frage stellen möchte. Der Kursleiter sieht dies und kann ihm das Wort erteilen.

Icon representing virtual rooms

Gruppenräume

Gerade in Kleingruppen findet ein besonders intensiver Austausch statt und unterschiedliche Fragestellungen können parallel bearbeitet werden. Sogenannte „Breakout-Rooms“ ermöglichen in der digitalen Welt die Aufteilung in kleine Arbeitsgruppen.

Icon representing feedback

Zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten

Der letzte Punkt ist sozusagen das Sahnehäubchen für die digitale Welt. Zusätzliche Funktionalitäten wie anonyme Umfragen ermögliche ein wahrscheinlich ehrlicheres Feedback als bei Präsenzschulungen. Chats kommen insbesondere auch zurückhaltenden Kursteilnehmern entgegen.

TIPPS & TRICKS

Worauf sollte ich im virtuellen Klassenzimmer achten?

Aktuell sind digitale Konferenzen und virtueller Unterricht noch für viele Neuland. So hören wir immer wieder von Video Calls im Schlafanzug, unfreiwilligen Nebendarstellern und peinlichen Hintergrundmotiven. Neben anständiger Kleidung und einem ruhigen Umfeld haben wir im Folgenden noch drei weitere Punkte zusammengefasst, auf die ihr im virtuellen Klassenzimmer achten solltet:

Icon representing trained instructors

Gut trainierte Lehrkräfte

Die Lehrkräfte sollten sich vor der ersten Unterrichtsstunde mit den Funktionalitäten des „Virtual Classroom“ Tools vertraut machen – damit sie im Live-Betrieb direkt wissen, was wo zu finden ist und gleichzeitig noch in der Lage sind, den Chat im Blick zu behalten.

Icon representing preparation

Vorbereitung

Auch die Kursteilnehmer müssen auf die neue Situation vorbereitet werden. So hilft es, eine technische Support-Nummer und Regeln für die Kommunikation vorab bereitzustellen.

Icon representing didactic

Didaktischer Aufbau

Ein auf den virtuellen Raum abgestimmtes Unterrichtskonzept und Lehrmaterialien sind Trumpf. So kann es hilfreich sein, Zeit für eine Vorstellungsrunde gegen die digitale Anonymität einzuplanen. Zur Verfügung stehende Möglichkeiten für Interaktivität sollten während der gesamten Unterrichtsstunde ausgenutzt werden.

SOFTWARE

Welche Anbieter für virtuelle Klassenräume gibt es?

Es gibt unterschiedliche Anbieter für virtuelle Klassenräume – von Freeware bis zur vollumfänglichen Pro-Version, je nach benötigtem Funktionalitätsumfang und präferiertem Scherpunkt. Wir stellen im Folgenden drei gängige, professionelle Anbieter vor.

Zoom: gerade im englischsprachigen Raum stark verbreitet. Etwa 96% der führenden Universitäten in den USA setzen auf Zoom für virtuelle und hybride Klassenräume. Wer Zoom kennenlernen möchte: Meetings bis zu 40 Minuten und mit maximal 100 Teilnehmern können kostenfrei durchgeführt werden.

 

Adobe Connect: ist ein flexibles, multimediales Webkommunikations- und Kollaborationssystem, mit dem sich E-Learning Kurse, virtuelle Seminare und Online-Schulungen erstellen, durchführen und verwalten lassen.

 

Vitero: ging als Spin-Off aus dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) hervor. Das Highlight: Die Benutzeroberfläche des virtuellen Klassenzimmers ist an die reale Welt angelehnt und bildet eine Art Sitzungssaal ab, bei der alle Konferenzteilnehmer um die zentrale Arbeitsfläche herum angeordnet werden.

Um eine ganzheitliche virtuelle Lehr- und Lernerfahrung zu ermöglichen, empfiehlt es sich, den virtuellen Klassenraum direkt an ein Learning Management System (LMS) anzudocken. So kann der virtuelle Raum beispielsweise direkt über das LMS gebucht werden und aus dem LMS heraus betreten zu werden. Anwesenheiten und Lernerfolge können über das LMS transparent nachvollzogen werden. Vitero lässt sich beispielsweise nahtlos in die imc Learning Suite integrieren.

 

 

Im nächsten Punky Talk werden wir daher mit Vitero sprechen und sie nach ihren Tipps für mehr Opulenz und Glanz im virtuellen Klassenzimer fragen.

Ansprechpartner

Seit 2014 bin ich Teil des Marketing & Communication-Teams bei der imc. Mein Herz schlägt für kreative Kampagnen, spannenden Content und digitale Innovationen. Mein Ziel ist es, das Thema Digitalisierung erlebbar zu machen – verständlich und einfach auf den Punkt. Meine Leidenschaften neben dem Beruf sind gute Bücher und Sport.

 

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E-Learning Punk Jennifer Fritz Weiterbildung Trends
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Immersive Learning in der Corona-Krise

Jennifer Fritz erläutert, welche Potenziale gerade Virtual Reality in der Corona-Krise bietet

Schüleraustausch in den USA, Auslandssemester in China – Immersion, also das Eintauchen in ein anderes (Sprach-) Umfeld, ist das weltweit erfolgreichste und am gründlichsten erforschte (Sprach-) Lernverfahren. Auch Virtual Reality (VR) – häufig in einem Atemzug mit Augmented Reality (AR) genannt – funktioniert nach diesem Prinzip.

INFO

Während bei AR die „echte“ Realität um virtuelle Elemente ergänzt wird, tauchen wir bei VR vollständig in die virtuelle Welt ein.

Seit Beginn der Corona-Krise sind Immersion und Virtual Reality stärker zum Thema geworden. Wer hat nicht schon an Zoom- oder Skype-Meetings teilgenommen, um Social Distancing so gut es geht zu überbrücken und verbunden zu bleiben? Und doch stoßen diese Meetings an ihre Grenzen, etwa wenn es darum geht, wirklich Augenkontakt herzustellen, Einzelgespräche zu führen, in einen anderen Raum einzutauchen. Hier kann VR helfen.

 

Jennifer Fritz hat als Konzepter, Storyteller und Consultant bereits für Firmen wie die Virtual Identity AG und die imc AG gearbeitet. Ihre Leidenschaft gilt dem digitalen Lernen und Lehren. Als ehemaliges Mitglied des Ersten deutschen Fachverbands für Virtual Reality (EDFVR) weiß sie, dass die Zukunft in diesem Bereich der Virtual und Augmented Reality gehört. Seit Beginn der Corona-Krise sieht sie eine Entwicklung hin zu Social Virtual Learning.

Die Konzepterin, Storytellerin und Beraterin beobachtet: „Plötzlich gehen Dinge, die wir uns vor ein paar Wochen noch gar nicht vorstellen konnten.“

Hallo Jenny, welche Rolle spielen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) in deinem (Arbeits)Alltag?

 Jenny: Beides sind unglaublich spannende neue Technologien, die sich gerade erst richtig entwickeln und die noch viel Raum zum Experimentieren bieten. Im Privaten nutze ich sie sehr gerne zur Unterhaltung: Zum Beispiel Wonderscope, um Geschichten in AR zu erleben, oder Beat Saber für VR Sport.

 

Auch in meinen Projekten arbeite ich, wo immer es sich anbietet, mit den Technologien. Ich glaube nämlich, dass AR und VR sowohl im Lernen als auch im Geschichtenerzählen völlig neue Möglichkeiten bieten.

 

Momentan scheuen noch viele Auftraggeber die Kosten und Technik. Aber gerade in der Corona-Krise kann speziell VR die Einsamkeit des Social Distancing überbrücken und das Präsenzgefühl bieten, das allen im Homeoffice fehlt. Das kann das tägliche Meeting in VR sein, aber auch Weiterbildung oder sogar Onboarding. Seit Wochen sitzen die Menschen im Homeoffice und es kommen stetig neue Mitarbeiter hinzu. Unternehmen, die jetzt schon ihr Onboarding-Trainings in VR umgesetzt haben, sind hier eindeutig im Vorteil.

Mit Onboarding sprichst du einen neuen, spannenden Bereich an. Weit verbreitet ist sicherlich die Aussage: VR eignet sich insbesondere zum Trainieren von Hochrisiko-Szenarien – Welche weiteren Anwendungsszenarien gibt es noch?

Jenny: VR eignet sich natürlich ideal für Gefahren-Simulationen und Prozesse mit wertvollen Rohstoffen. Aber auch wenn es gerade nicht genug Trainingsstationen gibt, machen VR-Trainings Sinn.

 

Wieder kann ich ein gutes Beispiel aus der aktuellen Corona-Krise nennen. Diese gilt sicherlich als Hochrisikosituation für medizinisches Personal. Ein neues VR-Training trainierte bereits 17.000 Mediziner und Krankenpfleger für die Covid-Pandemie. Ein Präsenztraining mit so vielen Menschen wäre gerade nicht möglich. Die meisten Krankenhäuser sind im Regelbetrieb überlastet und haben keine Kapazität für dringend notwendige Trainings. Im virtuellen Raum konnten die Trainingsteilnehmer die neue Corona-Realität einüben, ohne sich gesundheitlich in Gefahr zu begeben oder gar Patienten zu gefährden. Zudem sparte man in der virtuellen Realität die wertvolle Schutzkleidung beim Training ein. Wir haben hier also sogar alle Faktoren in einem: Ausgleich fehlender Trainingsstationen, Schonung wichtiger Rohstoffe und gefahrenloses Training einer Gefahrensituation.

 

Wir sehen quasi täglich neue mehr oder weniger sinnvolle Szenarien. Bei Hochrisikothemen und beschränkten Kapazitäten hat sich bereits bewiesen, dass Virtual Reality Training sinnvoll ist. Alles weitere wird erst die Zeit zeigen. Grade in Zeiten von Social Distancing werden wir aber sicher auch Szenarien, die normalerweise in Präsenzveranstaltungen geschult werden, in VR sehen. Zum Beispiel Gesprächsführung und Verkauf.

Du hast auch bereits die Bedenken bezüglich der Kosten angesprochen. Sind AR- und VR-Lernszenarien mit Blick auf Hardware und Content-Erstellung nicht unglaublich aufwendig? Wie entscheide ich, ob es sich wirklich lohnt?

Jenny: Durch den Markteintritt der Oculus Quest vor einigen Monaten ist nun ein Headset auf dem Markt, dass für bereits um die 400 Euro volle Beweglichkeit im virtuellen Raum bei gleichzeitiger Bewegungsfreiheit ohne PC oder Raumtracker bietet. Das spart zusätzliche Kosten für Equipment. Außerdem ist das Head Mounted Display (Anm. der Redaktion: AR Glasses) einfach zu bedienen. Damit haben wir zumindest auf der HMD-Seite eine günstige Option.

 

Bezüglich der Content-Erstellung kommt es darauf an, was die Firma möchte. 360°-Realaufnahmen bis hin zu hochkomplexen 3D Animationen – ich denke, es sollte mittlerweile für jeden Geldbeutel eine Möglichkeit dabei sein. Der Markt hat sich stabilisiert. Dennoch sollte man bedenken, dass sich ein Virtual Reality Training erst ab einer gewissen Nutzerzahl richtig lohnt. Zu Beginn eines Projekts empfiehlt es sich daher unbedingt, gemeinsam mit dem Dienstleister eine Analyse der Zielgruppe, Bedarfe und Rahmenbedingungen durchzuführen. Daraus ergibt sich dann eine Empfehlung, welches Format und welche Technik gewählt werden sollte.

Was ist bei der Konzeption von VR und AR Experiences zu bedenken? Hast du konkrete Tipps?

Jenny: Hier muss man natürlich stark unterscheiden. AR findet ja auf sehr unterschiedlichen Geräten statt – vom Smartphone über das Tablet bis zur Datenbrille. Es kommt stark drauf an, wie groß das Device ist. Man sollte stets darauf achten, dass die Bedienbarkeit – ob nun durch Gesten oder Touch – nicht zu komplex wird. Die Bedienelemente müssen einfach und übersichtlich sein. Nichts ist frustrierender als nicht zu wissen, wie man im Training vorwärtskommt. Bei beiden Technologien kann sich Sprachsteuerung und auch allgemein der großzügigere Einsatz von Audio und Audioeffekten anbieten. Je nachdem wie cineastisch das Produkt sein soll, sogar Musik.

 

Eine Weisheit aus dem „normalen” E-Learning bleibt auf jeden Fall auch bei den beiden neuen Technologien erhalten: Interaktivität fördert das Lernergebnis. Man sollte dem Lerner dementsprechend regelmäßig Anlässe geben, Dinge auszuprobieren, zu erforschen und mit den Lerninhalten und der Lernwelt zu interagieren.

 Was muss ich bei der Einführung von AR/VR beachten – zum Beispiel mit Blick auf die Zielgruppe? Je jünger und digital-affiner, umso besser?

Jenny: Ich kenne genauso viele „junge Leute“, die nicht digital-affin sind, wie „Alte”, die digital-affin sind. Für mich ist das weniger eine Frage des Alters als des Wollens. Grundsätzlich schadet es nicht, eine Eingewöhnungsphase und ein Tutorial am Anfang eines Trainings einzuplanen.

 

Allgemein gilt zudem zu beachten, dass die HMDs ein gewisses Gewicht haben und man deshalb mit einer kürzeren Lernzeit als gemeinhin rechnen sollte.

 

Und es sollte nicht nur ein einmaliges Gimmick sein, damit man hip und am Puls der Zeit ist. Wer XR-Learning einführen will, sollte sich langfristig dafür entscheiden und mit einem Profi gemeinsam herausfinden, wo die sinnvollen Lernszenarien liegen, welche Geräte genutzt werden sollten und wie man Einführung und Wartung gestaltet.

Welche Tipps hast du neben Eingewöhnungsphase und Tutorials noch, um bei den Lernern Akzeptanz für die AR/VR-Lernanwendungen zu schaffen?

Jenny: Ich glaube das gerade ganz viel von ganz allein passiert. Die Corona-Not hat erfinderisch gemacht. Google Classrooms VR erfährt zum Beispiel gerade großen Zulauf. Aber auch Freizeitaktivitäten wie Reisen wurden notgedrungen auf die VR-Brille verlegt. Viele gehen auch schon mit (Web-)VR Anwendungen ins Museum oder Theater. Plötzlich gehen Dinge, die wir uns vor ein paar Wochen noch gar nicht vorstellen konnten.

 

Bisher hat sich bei mir das spielerische Heranführen an die neue Technologie ausgezahlt. Einfach mal eine VR-Brille mitbringen, sie aufsetzen lassen, ein paar einfach Anwendungen ausprobieren. Schon sehen viele, dass die Technologie Spaß machen kann und es nichts gibt, wovor man sich fürchten muss. Auch ein Fürsprecher-Team innerhalb der Firma zu haben, das sich gut damit auskennt und Fragen beantworten kann, kann bei der Einführung helfen.

Was sind derzeitige Trends auf dem Gebiet Immersive Learning und wo wird es noch hingehen?

Jenny: Ich denke der sicherste Trend ist wahrscheinlich, dass durch die Corona-Krise ein neuer Drang zum gemeinsamen virtuellen Lernen entstanden ist. Social Learning und Virtual Reality waren schon vor der Corona-Krise auf allen Trendlisten, aber jetzt erleben wir die Entwicklung hin zu Social Virtual Learning. Hier werden wir sicher in den nächsten Monaten weitere Produkte auf dem Markt strömen sehen.

Ich glaube zudem, dass wir verstärkt eine Integration von WebVR Schnipseln in „normale” Trainings sehen werden, da man sich darüber sehr gut an den neuen Trend herantasten kann.

 

 

 

Vielen Dank Jenny für das spannende Interview!

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Seit 2014 bin ich Teil des Marketing & Communication-Teams bei der imc. Mein Herz schlägt für kreative Kampagnen, spannenden Content und digitale Innovationen. Mein Ziel ist es, das Thema Digitalisierung erlebbar zu machen – verständlich und einfach auf den Punkt. Meine Leidenschaften neben dem Beruf sind gute Bücher und Sport.

 

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Man in a Suit with a Questionmark representing his head
E-Learning Punk

Das Quizshow-Phänomen im E-Learning

Warum Unternehmen auf Quiz-Apps in der Weiterbildung setzen sollten

Ihr seid immer auf der Suche nach unterhaltsamen Fun Facts für den nächsten Small Talk? Uns geht es genauso. Deshalb haben wir etwas für euch. Unsere heutiger E-Learning Punk Artikel startet nämlich seinem Thema entsprechend mit einer kurzen Quiz-Frage, die nicht nur zum nächsten Thomas Gottschalk Fanclub Treffen hervorragend passt:

 

Mit der Jahresproduktion an Haribo Goldbären könnte man…

  • A: vier Mal die Erde umrunden
  • B: 100 Braunbären ein Jahr satt bekommen
  • C: eingeschmolzen den Gardasee füllen

Die Antwort gibt´s später. Erstmal wollen wir uns anschauen, woher die Lust auf Rätseln kommt, wie sich Unternehmen diese in der Aus- und Weiterbildung zunutze machen können und was es dabei zu beachten gibt.

Der Erfolg von Quiz-Apps liegt im Mix

Jeopardy und Quizduell sind nur zwei bekannte Beispiele für den Erfolg von Quiz-Formaten. Quizzen macht einfach Spaß, es aktiviert das Belohnungszentrum in unserem Gehirn und sorgt mit den richtigen Fragen für Flow-Erlebnisse. Das können sich auch Unternehmen zunutze machen und Quiz-Apps in der Weiterbildung einsetzen. Die Quiz-Apps verbinden die Vorteile von Mobile Learning und Game-based Learning.

 

Es kommen verschiedene Spielelemente zum Einsatz, die in der Kombination zum Erfolg des Formats beitragen. Hier die drei wichtigsten Elemente von Quiz-Apps:

Icon representing Avatar

Avatare

Diese dienen als Identifikationsfigur. Wonderwomen, Jack Sparrow oder Graf Dracula – mein Avatar erlaubt es mir, mein innerstes Selbst zu präsentieren oder auch in verschiedene Rollen zu schlüpfen.

Icon representing competition

Wettbewerb

Dadurch, dass ich gegen andere Spieler antrete, wird mein Ehrgeiz geweckt (Fun Fact am Rande: Das gilt insbesondere für Männer, Frauen sind in der Regel etwas zurückhaltender). Trete ich in einer Gruppe an, so kommt noch hinzu, dass ich das Gefühl habe, Teil etwas Größerem zu sein. Dieses Phänomen wird auch als „Epic Meaning“ beschrieben.

Icon representing Feedback

Feedback

Beantworten wir eine Frage richtig, gibt es Punkte und ich steige in der Bestenliste auf. Beantworten wir eine Frage falsch, gibt es keine Punkte. So einfach ist das. Das Feedback ist klar, ehrlich und direkt.

LEARNING BY QUIZZING

Quizz App als Lernmedium?

Mit BizQuiz hat die imc ebenfalls eine Quiz-App auf dem Markt, die auf die drei gerade beschriebenen Elemente setzt. Wir haben die Daten von etwa 100.000 Spielern ausgewertet und sind zu dem Ergebnis gekommen: Quiz-Apps in der Weiterbildung sind ein Lerntrend, der – richtig genutzt – zu wirklich verblüffenden Erfolgen führt:

INFO

Die meisten Spieler spielen täglich – auch am Wochenende. Das führt dazu, dass sie bereits nach drei Wochen etwa 1,5 Mal mehr als zu Beginn wissen.

Macht ja auch Sinn. Mit der Wiederholung lernt der Mensch. Dadurch, dass ich etwas immer wieder wiederhole, wird es zur unbewussten Kompetenz für mich und findet irgendwann ganz automatisch statt – wie das Tippen mit zehn Fingern oder das Blinken beim Autofahren. „Grenzen sehen wir nur dort, wo eine Zielgruppe einfach noch zu wenig Ahnung von dem Thema hat“, so Oliver Nussbaum, imc Geschäftsführer in Österreich und Quizmaster. Aber auch hier gilt: Der richtige Mix machts.

USE CASES

Einsatzbereiche von Quiz-Apps in Unternehmen

Profis setzen auf Quiz-Apps an verschiedenen Stellen der Learning Journey und kombinieren die Quizzes mit anderen Tools, wie digitalen Lernkarten und Präsenzschulungen. Klingt komplex? Ihr wollt es genauer wissen? Ok, Butter bei die Fische. Quizzes eignen sich ideal immer dann, wenn Wissen abgefragt oder gefestigt werden soll.

Icon representing Knowledge testing

Wissensstand abfragen

Am ersten Punkt der Learning Journey dienen Quizzes zur Statusbestimmung für die Lerner und zum Aufdecken von Wissenslücken. Im Idealfall werden die Lerninhalte den Ergebnissen entsprechend zugeschnitten.

Icon representing Knowledge approval

Wissen festigen

Als Anschluss an Präsenztrainings oder E-Learnings können Quizzes, die über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen laufen und die mit einem Hauptpreis locken, wesentlich zur Wissensfestigung beitragen.

TIPPS & TRICKS
5

Tipps für die Anwendung von Quiz-Apps in der Weiterbildung

Wir haben uns nun also angeschaut, welche Elemente den Erfolg von Quiz-Apps ausmachen und an welchen Stellen der Learning Journey ein bisschen Quizzen für jede Menge Spaß und Motivation sorgen kann. Zum Abschluss haben wir noch ein paar Tipps für euch, mit denen ihr sicherstellt, dass die Quizzes ihre Wirkung nicht verfehlen und es nicht zu Langeweile kommt:
  1. Sorgt für eine künstliche Verknappung, indem ihr die maximal pro Tag möglichen Spiele begrenzt. So stellt ihr sicher, dass die Nutzer nicht das Interesse verlieren.
  2.  
  3. Verwendet Quizzes nicht inflationär, sondern vor allem für Themen von strategischer Bedeutung. Achtet ihr dann noch auf eine überschaubare Anzahl an Fragen sorgt ihr dafür, dass die Inhalte wirklich verinnerlicht werden.
  4.  
  5. Achtet bei der Fragegestaltung auf den Flow-Channel. Eine gut gestellte Frage sollte nicht zu schwer, aber auch nicht zu leicht sein.
  6.  
  7. Bietet zu Beginn kleine Incentives, die positiv auf den Status des Siegers wirken. Das muss kein Sachpreis sein, sondern kann auch beispielsweise ein exklusives Treffen mit dem Vorstand sein.
  8.  
  9. Belasst das Spiel als das, was es ist: Ein Spiel. Nicht eine formelle Lernmaßnahme. Vertraut auf die Wirkung des Quizzes, auf die intrinsische Motivation eurer Lerner und verzichtet auf Teilnahmezwang.
  Die richtige Antwort lautet übrigens A.

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Punky Talk #2: Roman Rackwitz

Gamification-Guru Roman Rackwitz fordert, Barrieren abzubauen

Im zweiten Punky Talk geht es um Game-based Learning, KI und Learning by Quizzing . Zu Gast ist Roman Rackwitz, Gamification-Guru und CEO von Engaginglab GmbH.

 

Roman beschäftigt sich seit 2007 mit den Themen Game Thinking und Gamification. Er wurde bereits als einer der Top 10 Gamification-Experten der Welt ausgezeichnet. Sich selbst beschreibt er als einen naiven Optimisten, der gegen die Haltung rebelliert, Spielen als Zeitverschwendung zu betrachten. Er fordert, Barrieren abzubauen und auch im unternehmerischen Umfeld Spielen wieder zu einer natürlichen Sache zu machen.

 

Im Interview mit E-Learning Punk Moderatorin Vanessa spricht er darüber, warum Scheitern so wichtig für unseren persönlichen Fortschritt ist, warum Content zwar King, Kontext aber Gott ist und warum Belohnung ein Feedback und keine Bestechung sein sollte.

 

Anm. d. Red.: Das Interview wurde live auf der LEARNTEC 2020 in Karlsruhe aufgezeichnet.

 

 

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Punky Talk #1: Karlheinz Pape

Der Corporate Learning Community Gründer spricht über selbstgesteuertes Lernen

In unserer E-Learning Punk Reihe erscheint jeden Monat ein neuer Artikel zu aktuellen Weiterbildungstrends. Die letzten drei Monate ging es um die Themen Video-based Learning, Blended Learning und Mobile Learning. Im ersten Punky Talk spricht E-Learning Punk Redakteurin Vanessa mit Karlheinz Pape, Gründer der Corporate Learning Community (CLC), über den „hot shit“ der letzten drei Monate, aber auch über sein Herzensthema, das selbstgesteuerte Lernen.

 

Die CLC schafft mit ihren regelmäßig in ganz Deutschland stattfindenden Corporate Learning Camps ein Umfeld, das Lust auf neue Formen des Lernens macht und eine Community, die das selbstgesteuerte Lernen in Netzwerken ermöglicht.

 

Karlheinz appelliert an alle Zuschauer, ihre Vorurteile gegen Lernen mit Video zu verwerfen. Zudem erläutert er, warum Twitter sein Lernbooster schlechthin ist und Mobile Learning dennoch ein künstlicher Begriff für ihn ist. Aber hört selbst.

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Punky Talk #3: Katharina Kunz

Die Expertin für Lernstrategien fordert: „Gestaltet euer Lernangebot als Buffet!“

Der dritte Punky Talk widmet sich ganz dem Thema Blended Learning. Zu Gast ist Katharina Kunz. Als Expertin für Lernstrategien hilft Katharina Unternehmen dabei, Lerninhalte, Systeme und Menschen zu einem funktionierendem Learning Eco System zu verbinden. Sie appelliert an alle Weiterbildungsverantwortliche, wenn´s um die Weiterbildung geht, nicht nur Einladungen zum 4-Gänge-Menü zu verschicken, sondern auch ein 24/7 Lernbuffet anzubieten.

 

Bereits Malte verglich in unserem E-Learning Punk Interview ein erfolgreiche Blended Learning Lösung mit einer ausgewogenen Mahlzeit. Katharina steigt hier ein und geht noch einen Schritt weiter. Sie erläutert, warum wir Blended Learning größer denken sollten – nicht nur auf ein einzelnes Thema, sondern auf das gesamte Lernangebot bezogen – und warum ein Buffet hier mehr Flexibilität bietet und es uns ermöglicht, individuelle Lernerfahrungen on demand zu schaffen.

 

Anm. d. Red.: Das Interview wurde live auf der LEARNTEC 2020 in Karlsruhe aufgezeichnet. Viel Spaß beim Reinschauen.

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Punky Talk #2: Roman Rackwitz

 

Roman Rackwitz wurde bereits als einer der TOP 10 Gamification-Experten der Welt ausgezeichnet. Im E-Learning Punk Talk spricht er über Game-based Learning, KI und Learning by Quizzing.

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Watch out: Video-based Learning

Wenn E-Learning auf TedTalk trifft und Lerner zu YouTubern werden

Samstagmittag: Ein paar coole Zaubertricks für die Geburtstagsparty meines Neffen Tom schnell auf YouTube gelernt – ich fühle mich wie der nächste Houdini und die Gage für den Magier aus dem Internet ist gespart. Am nächsten Tag gibt es für Tom wie jeden Sonntag eine Folge Art Attack im Disney Channel. Während Tom seine Kreativität beim Hunde zeichnen auslebt, beseitige ich das Tortenchaos in der Küche.

 

"Was haben Tom und ich nun gemeinsam? Wir beide haben am Wochenende etwas dank Videos gelernt!"

 

Was in der Freizeit so super funktioniert, wird auch in Unternehmen immer beliebter. Zwar gibt es YouTube und How-to-Serien für Jung und Alt nicht erst seit gestern, aber dennoch: Video-based Learning ist der neue, heiße Scheiss in der Weiterbildung. Oder wie Josh Bersin sagt: „Video is the next text.“

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Warum werden E-Learning Videos immer populärer?

YouTube hat mehr als eine Milliarde Nutzer – das ist fast ein Drittel aller Internetnutzer (YouTube). Der TedTalk von Sir Ken Robinson zum Thema „Do schools kill creativity“ hat über 58 Millionen Views. Die Anzahl an Videos und Videozugriffen im World Wide Web steigt, mit ihr die Zahl an Hobbyfilmern. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Smartphone-Möglichkeiten, was das Thema Video angeht, immer besser werden. Man kann also sagen:

INFO

Videos sind einfach zu erstellen & einfach zu konsumieren.

Ein Trend, den sich nun auch die Unternehmen zunutze machen möchten, um von den Vorteilen des visuellen Lernens zu profitieren – aber auch, weil Videos einfach so gut zu den Weiterbildungstrends „Mobile Learning“ und „Microlearning“ passen.

WATCH OUT

Das sind die Vorteile von Lernen mit Hilfe von Video

Notebook with a video play button

Der Mensch ist ein visuelles Wesen. Bereits in der Steinzeit lernte er, auf Bewegungen zu achten und somit Feinde und Gefahren frühzeitig zu bemerken. Auch heute erregt Bewegtbild noch seine Aufmerksamkeit. Weiterhin helfen uns Videos, Informationen schneller zu verstehen und verarbeiten – genauer gesagt 60.000 Mal schneller als Textbotschaften. Und Lernen ist schließlich Informationsverarbeitung.

 

Die Gedächtnis-Meister machen es vor: Wollen sie sich lange Zahlenketten merken, verknüpfen sie diese verbalen Botschaften in der Regel mit visuellen Bildern vor ihrem geistigen Auge. Dies aktiviert unterschiedliche Hirnareale, was den Lernerfolg steigert.

FORMATE

Das sind die 5 wichtigsten Trainingsvideo-Formate

So weit so gut, an Videos führt also kein Weg vorbei. Doch welche Formate gibt es und für welche Lernszenarien eigenen sie sich? Hier kommen unsere Top 5:

Icon representing Screenrecording

Screen-Recordings für Performance Support

Screen-Recordings eignen sich besonders gut für kurze Software How-to´s. Zudem lassen sich die Recordings leicht von Lernern selbst erstellen, Stichwort User-generated Content.

Erklärvideos für komplexe Zusammenhänge

Einfache Zeichnungen oder Animationen im Comicstil können in kurzen Erklärvideos auch komplexe Inhalte anschaulich erklären und auf den Punkt bringen.

Icon representing Interactive

Interaktive Videos für mehr Engagement

Dadurch, dass die Lerner auf die Inhalte reagieren müssen und somit den weiteren Verlauf der Geschichte mit beeinflussen, wird Passivität auch bei längeren Inhalten vorgebeugt und das Engagement steigt.

Icon representing Storybased Learning

Story-based Videos zur besseren Identifikation

Werden in Videos reale Menschen in Situationen, die der Lerner aus seinem eigenen Alltag kennt, gezeigt, steigert das die Identifikation mit den Lerninhalten.

Icon representing 360°

360°-Videos zum besseren Erforschen

Drehbare 3D- oder 360°-Ansichten ermöglichen es, ein neues Produkt oder auch einen unbekannten Ort bis in die tiefsten Winkel zu erkunden.

TIPPS & TRICKS

Tipps zur Erstellung von Videotrainings

Zum Abschluss gibt es noch für alle, die jetzt am liebsten direkt ein wenig Hollywood-Glanz in ihre Weiterbildungswelt bringen wollen, einige Tipps zur Erstellung der Lernvideos.

 

Hier kommen unsere Tipps, quick and dirty:

  • Keep it short and simple (KISS). Kurze Videos halten Lerner bei der Stange.
  • Verliert eure Zielsetzung und Zielgruppe nicht aus dem Blick.
  • Kombiniert gezielt visuelle und auditive Reize für einen maximalen Lernerfolg.
  • Aber: Denkt an Untertitel. Schließlich werden die meisten Videos mobil, ohne Ton abgespielt.
  • Ermöglicht euren Lernern die Kontrolle über die Inhaltsauswahl dank aussagekräftiger Titel und Playlists.

 

Während Asterix und Obelix nun also Rom erobern, hoffen wir, dass ihr mit unseren Tipps Herz und Hirn eurer Lerner erobert. Die nächste Ausgabe E-Learning Punk nächsten Monat wird sich dem Thema „Blended Learning“ widmen.

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