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Future Skills
Was Unternehmen tun können, um Zukunftskompetenzen zu fördern

Future Skills: Wie Unternehmen jetzt die Schlüsselkompetenzen für die Zukunft fördern können

Ein Blogbeitrag von Katharina Kunz

Die Frage nach Kooperationsfähigkeit oder analytischem Denken findet man heutzutage in nahezu jeder Stellenausschreibung. So richtig greifbar sind diese Kompetenzen aber nicht. Im Rahmen des letzten Corporate Learning Camp Mitte Mai habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich mit L&D Verantwortlichen aus unterschiedlichen Branchen dazu auszutauschen, um die Frage „Was können wir konkret tun, um Zukunftskompetenzen zu fördern?“ zu beantworten.

collegues are happy at work

Future Skills – Was ist das überhaupt?

Future Skills, der Begriff lässt schon vermuten, dass dies die Kompetenzen sind, die den Erfolg von Mitarbeitenden und Unternehmen in der Zukunft sichern sollen.

 

Laut Prof. Dr. Ulf-Daniel Ehlers von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sind “Future Skills Kompetenzen, die es Individuen erlauben, in hochemergenten Handlungskontexten selbst organisiert komplexe Probleme zu lösen und (erfolgreich) handlungsfähig zu sein.”

 

Verglichen mit Definitionen von McKinsey oder dem Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ergeben sich drei Merkmale eines Future Skills:

  • Überfachlich
  • Handlungsorientiert
  • für den Erfolg in der Zukunft bedeutend

 

Neben den für jeden Beruf unterschiedlichen und volatilen fachlichen Kompetenzen, sind es also diese überfachlichen Kompetenzen, die für ein erfolgreiches Handeln in einer ungewissen Zukunft wichtig sind. Welche Kompetenzen sich dahinter verbergen, wird regelmäßig von unterschiedlichen Instituten durch Befragungen erhoben und veröffentlicht. So z.B. im Future of Jobs Report des World Economic Forum. Unter den Top 10 finden sich seit einiger Zeit Kompetenzen wie analytisches Denken, Resilienz oder auch Führungskompetenzen.

Früher als Soft Skills belächelt, heute als Future Skills gehyped

Bisher sind diese Kompetenzen für Unternehmen oft schwer greifbar und Kompetenzmanagement sowieso ein sehr komplexes und schwer operationalisierbares Unterfangen. Auch die Forschung ist hier noch nicht weit fortgeschritten, wie Wibke Matthes vom Zentrum für Schlüsselqualifikationen der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel berichtet.

 

Beim Barcamp der Corporate Learning Community wurde schnell deutlich: Bei allen ist dieses Thema aktuell eine große Herausforderung. Neben den schwierigen Fragen, wie Kompetenzen definiert und gemessen werden können, ging es dabei vor allem darum konkrete Maßnahmen zu identifizieren, mit denen Future Skills in Organisationen gefördert werden können.

Where our attention goes, our energy flows

Die Tatsache, dass das Thema gerade so viele Unternehmen umtreibt, ist ein gutes Zeichen. Die Frage nach Zukunftskompetenzen hat unsere Aufmerksamkeit erregt und das ist für viele der Anstoß, sich ernsthaft mit ihnen zu beschäftigen.

 

Für das Unternehmen wichtige Future Skills zu definieren, diese zu visualisieren und im Unternehmen zu kommunizieren ist also ein Anfang. Aber wenn wir eine Handlungskompetenz vermitteln wollen, reicht eine Kampagne nicht aus. Wir müssen es schaffen, diese Kompetenzen und die damit verbundenen Haltungen und Verhaltensweisen auf allen Ebenen der Organisation zu verankern und zu fördern.

happy team working together with future skills

Diese Weichen sollten Unternehmen jetzt stellen

Wie fast immer bei einem komplexen Thema, gibt es nicht die eine Lösungsstrategie. Es gibt jedoch einige Stellen, an denen jedes Unternehmen ansetzen kann, um Future Skills gezielt zu fördern. Hier drei Beispiele:

 

  • Teams dazu befähigen, die für ihren Bereich wichtigsten Kompetenzen zu identifizieren und konkret zu beschreiben. In welchen Verhaltensweisen zeigt sich eine hohe Kompetenz und welches Verhalten ist im Vergleich dazu in Zukunft zu verändern? In welchen Situationen kann das Verhalten gezeigt und gefestigt werden? Und welche Voraussetzungen sind dafür nötig?

 

  • Regelmäßige Reflektion auf allen Ebenen anstoßen. Ob im Leitungskreis, auf Teamebene oder in der Reflektion jedes Einzelnen. Möglichkeiten, Kompetenzen gezielt zu reflektieren, z.B. als fester Bestandteil in Feedbackgesprächen oder in Teammeetings, lenkt im Arbeitsalltag die Aufmerksamkeit immer wieder auf das gewünschte Verhalten und den Weg dorthin.

 

  • Die eingesetzten Lernformate prüfen. Neben expliziten Lernangeboten zu einzelnen Kompetenzen, kann die Auswahl passender Methoden und Formate Future Skills implizit fördern. Habe ich z.B. Kollaboration als wichtige Schlüsselkompetenz für mein Unternehmen identifiziert, aber setze in meinen Lernangeboten vor allem auf Selbstlernmodule in Einzelarbeit?
    Möchte ich analytisches Denken und kreative Problemlösekompetenz fördern, aber biete meinen Mitarbeitenden nicht die Gelegenheit, diese Fähigkeiten in sicherer Umgebung zu lernen und auszuprobieren? Ein kritischer und offener Blick auf das aktuelle Lernangebot kann viele Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen.

 

Fazit: Wir müssen noch mehr darüber reden…

Welche Bedeutung Future Skills für das Lernen in Unternehmen haben werden und wie wir sie ganz konkret in unsere Lernlandschaften integrieren können, werde wir auch an unserem Learning Day am 22. Juni in Freiburg betrachten und weiter vertiefen. Wer mehr darüber erfahren und sich mit Anderen austauschen möchte, ist herzlich willkommen.

Hier geht’s direkt zur Anmeldung.

 

Die Autorin: Katharina Kunz

Seit über 7 Jahren berate ich Organisationen in der Gestaltung einer modernen Lernlandschaft.

 

Meine Neugierde richtet sich dabei auf die Frage, was Personen und Gruppen brauchen, um sich weiterzuentwickeln und wie wir dies in einer Organisation durch Kultur, Struktur, Prozesse und Technologie unterstützen können.

 

Meine Arbeit ist wie ein großes Puzzle: Aus vielen ineinandergreifenden Teilen wird Stück für Stück ein stimmiges Bild.

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Nina Wamsbach, Communications Manager, imc AG
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