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Projekt: DEVELOP

Karriereentwicklung neu gedacht: Softskills durch Serious Games schulen

Kommunikations- und Leadership Skills sind nicht erst in Zeiten von virtueller Teamarbeit wichtiger als jemals zuvor. Doch wie schult man diese sogenannten transversalen Kompetenzen? Wie lassen sich Lernfortschritte sinnvoll abbilden und weitere Empfehlungen für die Weiterentwicklung geben?

Genau damit haben sich europaweite Forschungspartner im Projekt DEVELOP beschäftigt und innovative Lösungen vorgestellt. Ein Resümee und ein Ausblick in die Zukunft.

Eine Lernumgebung zu schaffen, in der Softskills gemessen und weiterentwickelt werden können, und gleichzeitig Empfehlungen zur individuellen Karriereentwicklung gegeben werden: das war das Ziel des EU-geförderten Forschungsprojektes DEVELOP. Unter Leitung des Trinity College in Dublin beschäftigten sich acht europäische Forschungseinrichtungen und Unternehmen über drei Jahre mit diesem Projekt, dessen Förderung im Oktober 2019 auslief.

Die imc AG unterstützte vor allem mit der Entwicklung eines Social Learning Tools, womit Beschäftigte Softskills wie z.B. Leadership oder Kommunikation im Arbeitsalltag anhand kleiner praktischer Aufgaben trainieren und in einer Community reflektieren können. Dieses Tool kann auch als interaktiver Kursinhalt in die imc Learning Suite, dem Learning Management System der imc, verwendet werden.

Individuelle Karriereplanung

Im DEVELOP-Projekt wurde eine Personalised Learning Enviroment (PLE) entwickelt, die der strategischen Personalentwicklung und sowohl Mitarbeiter*innen als auch Führungskräften in mittleren und großen Unternehmen zu Gute kommt. Als Online Career Coach bietet das System Nutzer*innen maßgeschneiderte Unterstützung für ihre aktive Karriereplanung- und Entwicklung und legt ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Soft- und transversalen Skills.

Förderung von Softskills

Klassischerweise werden Soft- und transversale Skills, wie etwa Kommunikationsfähigkeit oder auch Leadership Qualitäten, mittels mehrtägiger Assessment-Center ermittelt. Doch das ist ein sehr zeit- und kostenintensives Unterfangen und daher nicht immer möglich.

Dr. Uta Schwertel, Projektverantwortliche von imc ergänzt: „In der heutigen Zeit kommt es nicht nur auf reines Fachwissen an, sondern Mitarbeiter*innen und Führungskräfte müssen in der Lage sein, ihr Wissen zu übertragen und flexibel anwenden zu können.“

 

Daher gingen die Forschungspartner bei DEVELOP neue Wege und entwickelten digitale Softskill Assessment Tools, welche in der eigenen Lernumgebung, der PLE, integriert werden.

Neben Tools wie Persönlichkeitstests oder 360° Feedback wurden insbesondere game-basierte Methoden zum Assessment und zum Training von Softskills wie Leadership erfolgreich entwickelt.

Uta Schwertel, imc

Dr. Uta Schwertel

In den Spielen taucht man in authentische Situationen des Arbeitsalltags ein und interagiert mit virtuellen Teammitgliedern. Eingebunden sind über das Social Learning Tool außerdem Communites of Practice, in denen ausgewählte Softskills, wie „Agile Leadership“ oder „Verhandlungsführung“ durch gezielte praktische Übungen im Arbeitsalltag verfestigt und mit anderen reflektiert werden können.

Serious Games statt Assessment Center

Praktisch sieht das Ganze dann wie folgt aus: Zu Beginn des digitalen Softskill Assessments findet unter anderem eine Selbstevaluation statt und es wird Feedback von Kolleg*innen und Vorgesetzten eingeholt, welches ebenfalls im System abgebildet wird. Der Mitarbeiter muss dann verschiedene Serious Games absolvieren, die beispielsweise seine Kommunikationsfähigkeit oder, mittels einer Simulation, seine Fähigkeiten als Führungskraft ermitteln.

Aus all diesen Ergebnissen entwickelt das System dann das aktuelle Kompetenzprofil des Mitarbeiters und gibt entsprechende automatisierte Empfehlungen für mögliche Karrierepfade und Karriereziele aus. Der Lerner kann sich den gewünschten Pfad aussuchen und erhält für sich passende Trainings, die gezielt Kompetenzlücken schließen. Sobald ein Training abgeschlossen ist, aktualisiert der Plan sich und die entsprechenden Fortschritte sind im System sichtbar.

Praxisnahes Training zur direkten Anwendung

Uta Schwertel erklärt, worin beim Projekt die größten Herausforderungen lagen: „Gerade bei Leadership Skills ist es immer sehr schwierig, die erlernten Fähigkeiten in den Alltag zu integrieren. Daher haben wir uns für ein Tool entschieden, das ähnlich wie ein soziales Netzwerk funktioniert und darauf abzielt, bei Themen informelles Lernen und on-the job Training zu unterstützen.“

 

Möchte eine Mitarbeiterin sich also auf eine Führungsrolle vorbereiten, wird sie auf das Social Learning Tool der imc verwiesen. Das Tool funktioniert zielt darauf ab, die Mitarbeiterin bei Themen wie Selbstreflexion, Netzwerken und Wissenstransfer zu unterstützen. Einmal eingeloggt, muss sich der Lerner zunächst selbst in Hinblick auf seine Fähigkeiten als Führungskraft einschätzen und persönliche Ziele festlegen. Darauf basierend empfiehlt das Tool spezifische Aufgaben. Beispielsweise wird die Teilnehmende gebeten eigene Erfahrungen zu teilen, Beiträge anderer zu kommentieren, eigene Aufgaben an denen er gerade arbeitet hinzuzufügen und ihr Netzwerk zu erweitern.

Erfolgreiche Ausgründungen nach Projektende

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Projektes Ende 2019, gründete sich die Stiftung "DEVELOP your career" unter dem Vorsitz des ehemaligen Projektkoordinators Greg Carey vom Learnovate-Zentrum, Trinity College Dublin. Ziel der Stiftung ist es, das Projekt weiterzuverfolgen und weitere praktische und wissenschaftliche Forschungen zur Karriere- und Kompetenzentwicklung, zu Lerninterventionen und -methoden sowie zum arbeitsbezogenen Sozial- und Humankapital durchführen.

 

Die imc arbeitet weiterhin mit der Stiftung DEVELOP zusammen und setzt auch die Arbeit an DEVELOP, insbesondere am Social Learning Tool, fort. Lernaktivitäten, die im Social Learning Tool erstellt wurden, können in einen Kurs integriert werden, der über die imc Learning Suite angeboten wird.

 

Darüber hinaus hat ein weiteres DEVELOP Mitglied, Joost Modderman, die Arbeit von DEVELOP in seinem Unternehmen SkillFull B.V. fortgesetzt. In Zusammenarbeit mit der Stiftung ist SkillFull einer der Vertreiber von DEVELOP's Personal Learning Environment und liefert unter anderem individuelle HR-Instrumente.

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Video: Explore your career
Weitere Informationen

Wenn Sie mehr über DEVELOP erfahren möchten, oder an einer kostenlosen Demo interessiert sind, kontaktieren Sie gerne die Projektverantwortliche Uta Schwertel: [email protected].

In diesem PDF finden Sie weitere Informationen zum Social Learning Tool.

Weitere Informationen zum Leadership Game und Game based assessments finden Sie hier im Whitepaper.

Kontakt

Ich arbeite seit März 2019 im Marketing & Communication Team der imc. Kommunikation, kreativer Content und Social Media sind meine Leidenschaft.

Komplexe Inhalte verständlich zu erklären und damit das Thema eLearning jedem zugänglich zu machen, sind täglich spannende Herausforderungen.

 

Privat liebe ich es zu lesen und reise gerne und viel. Über Feedback oder Anregungen freue ich mich jederzeit unter [email protected]!

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Nadine Kreutz
Communications Manager
Digitale Lernhilfen zum Schnäppchenpreis

E-Learning vom Discounter – taugt das was?

"Lernvideos, interaktive Übungen und Chats mit Lehrern: Aldi Süd will das Angebot einer großen E-Learning-Plattform für Schüler verkaufen",  titelte bereits letzte Woche die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zu Zeiten von Corona und Homeschooling für viele sicherlich ein attraktives Angebot. Doch taugen solche „Lösungen von der Stange“ etwas?

 

imc Experte Stephan Urbanski durfte am 20. August 2020 im Sat1 Frühstücksfernsehen Stellung beziehen. imc Vorstandssprecher Christian Wachter teilte seine Einschätzung, dass gute Trainingsinhalte einiges an Konzeption erfordern und zur Zielgruppe passen müssen. In einem persönlichen Statement hat er die Schnäppchenangebote vom Discounter unter die Lupe genommen. Tipps zur Auswahl von Standardinhalten gibt's dazu on top.

EIN STATEMEMT VON CHRISTIAN WACHTER
Der Vorstand der imc AG

Grundsätzlich ist gegen Standard-Lernangebote, sogenannte Off-the-Shelf (OTS) Inhalte nichts einzuwenden, wenn sie in ihrer Methodik und Didaktik gut aufbereitet sind und den Lerninhalt in einer für die Zielgruppe adäquaten Art verständlich wiedergeben. Viele Basisthemen, wie IT-Grundlagenschulungen oder Zeitmanagement, eignen sich durchaus für solche OTS-Angebote, die dann, wie der der Name schon impliziert, auch aus dem (Discounter-) Regal stammen können.

Je weiter eine Individualisierung notwendig wird, desto mehr steigen auch die Anforderungen an das E-Learning. Nehmen wir das Beispiel Schule: Hier wird Mathematik in einer bestimmten Klassenstufe an einer Gemeinschaftsschule anders unterrichtet als an einem Gymnasium und auch innerhalb einer Schulform kommt es vor, dass dasselbe Fach auf verschiedenen Anspruchsniveaus unterrichtet wird.  Auf solche Spezifika muss auch ein digitales Angebot eingehen können.

 

Selbstverständlich dürfen digitale Lernangebote, egal über welchen Anbieter sie vertrieben werden, aber keine Lockangebote sein, sondern eine nachhaltig ausgerichtete Lösung bieten, insbesondere, wenn wir uns im Bereich der Primar- und Sekundarstufe unserer Schulen bewegen. Das Thema Digitalisierung der Bildung bietet sehr viele Chancen und zeigt gerade in der aktuellen Zeit, mit welchen Möglichkeiten Aus- und Weiterbildung auch ohne Präsenz möglich ist. Diese Chance dürfen wir nicht verspielen, indem durch nicht passgenaue Billigangebote dieses wichtige Thema ins Negative drehen.

 

Bei der Auswahl digitaler Lernangebote empfehle ich insbesondere auf folgende Merkmale zu achten:

  1. Passt der Inhalt vom Anspruchsniveau zu meinen Erwartungen?
  2. Entspricht die Form der Multimedialität meinem Lernverhalten?
  3. Wie weit reagiert das Lernprogramm auf meine individuellen Bedarfe, meine Lernerfolge und meine Lerngeschwindigkeit?
  4. Welche ergänzenden Angebote wie beispielsweise eine Social Community oder ein Coaching gibt es und wie kann ich mein neu erworbenes Wissen gewinnbringend in diese Gruppen einbringen.
KONTAKT

Seit Februar 2019 gehöre ich zur imc Crew. Durch meine facettenreichen Aufgaben bin ich immer in Bewegung. Neben meinen Tätigkeiten rund um Corporate Brand, Marketing- und Kommunikationsstrategien sowie Employer Branding bin ich gerne auch noch operativ unterwegs. Meine Leidenschaft sind Netzwerke und Communities.

 

In der Redaktion vertrete ich daher auch insbesondere unser Markenbotschafterprogramm. Darüber hinaus engagiere ich mich im Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT. Privat sind Reisen, Disney und Interior Design meine große Leidenschaft.

 

Meine Themen: imc Ambassador Program, Brand and Marketing Services, Future of Work, Employer Branding 

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Kerstin Steffen
Director Brand Strategy
imc employees reading news
Forschung

E-Learning in der Medizin: Fehler vermeiden und Patienten schonen mit Mixed Reality

Die Ausbildung von Ärzten und Physiotherapeuten in Manueller Medizin und Therapie soll durch digitales Training auf ein neues Level gehoben werden: In dem vom BMBF geförderten Verbundprojekt „SmartHands“, forscht unter anderem das Team des Innovation Lab der imc AG daran, wie die Aus- und Weiterbildung von Physiotherapeuten und Ärzten durch den innovativen Einsatz digitaler Medien und Werkzeuge unterstützt werden kann.

Hierbei helfen sollen beispielsweise AR- oder Mixed-Reality Brillen, die Trainingseinheiten ohne echte Patienten simulieren.

03.06.2020

Physiotherapeuten und auch Ärzte brauchen ihre Hände täglich: Sie untersuchen Patienten und müssen den Körper erfühlen, um Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu lindern oder gar Operationen zu vermeiden. Bei der Aus- und Weiterbildung in der sogenannten „Manuellen Therapie“, heißt es neben viel Theorie auch üben, üben, üben – und zwar am realen Patienten.

Doch gerade bei Einsteigern kann es, wie überall sonst, auch hier zu Fehlern kommen. Aber nicht nur Fehler sind ein Problem, auch seltene Krankheitsbilder, fehlende Probanden oder Kontrollen stellen angehende Manualtherapeuten vor Herausforderungen. Hinzu kommt, dass haptische Fähigkeiten und therapeutische Techniken regelmäßig und individuell trainiert und verbessert werden müssen.

Ausbildung mit LMS und Blended Learning

Abhilfe schaffen soll das vom BMBF geförderte Verbundprojekt „SmartHands“, das am 1. Mai 2020 offiziell gestartet ist. Die imc unterstützt hierbei mit der technischen Umsetzung und stellt mit der imc Learning Suite eine Lehr- und Lernplattform bereit, mit der Ausbilder virtuelle Trainingseinheiten vorbereiten und in einem Blended Learning Szenario für die Lerner bereitstellen können.

Uta Schwertel, Projektverantwortliche bei imc, erklärt: „Das besondere bei unserem LMS ist, dass es uns ermöglicht, Daten über Lernaktivitäten und Interaktionen, die auch außerhalb des Systems stattfinden, zu formalisieren und über Schnittstellen an das LMS zu übertragen. Dies ist insbesondere für die Integration von innovativen Lernformaten wie Mixed-Reality Anwendungen relevant und geschieht durch speziell entwickelte Standards, wie zum Beispiel die Experience API (xAPI).“

Mixed Reality simuliert echte Patienten

Ziel des Projektes ist es, virtuelle Trainingsanwendungen zu entwickeln, mit denen Ärzte oder Physiotherapeuten in der manualmedizinischen Ausbildung Diagnoseschritte oder bestimmte Techniken zunächst auch ohne echte Patienten üben können. Mit den Trainingsanwendungen können dabei sensomotorisch-haptische und visuelle Interaktionen des Lerners simuliert werden.

 

Eine mögliche Anwendung könnte etwa so aussehen: Dem Lerner wird mittels Mixed Reality Brille ein interaktives, dreidimensionales Lernszenario als Hologramm in seine Umgebung projiziert. Die Brille erkennt die Hände des Anwenders und ermöglicht dadurch eine natürliche Interaktion mit der Projektion. So kann der Lerner im geschützten Raum und ohne echte Patienten korrekte Diagnose- und Behandlungstechniken virtuell trainieren. Die notwendigen Schritte werden visuell dargestellt, sodass sichergestellt ist, dass das Vorgehen medizinisch korrekt und interaktiv erlernt wird.

 

Ist die Anwendung in der manuellen Medizin und Therapie erfolgreich, sollen ähnliche Trainingsszenarien nach Projektende auch auf angrenzende Domänen der Gesundheitsberufe erweitert werden. Vorstellbar sind beispielsweise Anwendungen bei Ergo- oder Sporttherapeuten.

Federführend im Projekt ist das Universitätsklinikum Halle/Saale. Technische Partner sind neben imc das AWSi-Institut für digitale Produkte und das Haptik-Forschungslabor der Universität Leipzig. Den Bereich Medizin und Forschung vertreten die Partner Alice Salomon Hochschule Berlin und das Center for Cognitive Science der TU Kaiserslautern.

WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN

Mehr Informationen zum Thema Immersives Lernen oder Blended Learning finden Sie in der Artikelreihe “E-Learning Punk”.

Weitere Informationen über die imc Learning Suite und praktische Anwendungsbeispiele finden Sie in der Artikelreihe “LMS Hot Topics”.

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Mehr zu SmartHands

Das Projekt trägt den Titel: SmartHands - Lehrplattform für smart-device basierte Digitale Medien in der manuellen Medizin und Therapie. Gefördert wird das Projekt vom BMBF im Rahmen der Richtlinie “Digitale Medien in der beruflichen Bildung in den Gesundheitsberufen (DigiMed)“. Das Projektvolumen beträgt 2,6 Millionen Euro; das Projekt hat eine dreijährige Laufzeit, die 2023 endet.

Das diesem Beitrag zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 01PG20006E gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei der Autorin / beim Autor.

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Nadine Kreutz
Communications Manager